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Emsradweg-Tour

Eines vorweg, bei dieser Tour ging es nicht um Schnelligkeit und Schnittgeschwindigkeit, sondern darum, gemeinsam mit meinen Mitfahrern viele schöne Kilometer und Impressionen einzufangen und das Fahren an sich. Für meine beiden Kollegen war es die erste Radtour dieser Art überhaupt und so war von vornherein klar, das mehr Pausen als üblich eingelegt werden müssen.

Der Emsradweg führt über eine Strecke von insgesamt 375km von der Quelle in Hövelhof, bis zu deren Mündung in die Nordsee bei Emden. Dafür haben wir im Vorfeld 4 Tage mit 3 Übernachtungen veranschlagt, wie man nachstehendem Distanzplan entnehmen kann


 

Tag 1 - Hövelhof - Warendorf

 Um nicht zu spät auf die Strecke zu gelangen ging es schon recht früh um 6:45 Uhr von Dortmund Hbf mit dem Zug nach Hövelhof und vom dortigen Bahnhof noch einmal knapp 6km via Rad zur Quelle der Ems. 3 Fahrer, 3 grundsätzlich verschiedene Konzepte was die Räder angeht. Max war mit seinem 5gängigen, stählernen 1972er Gitane Halbrenner, Christian mit einem halbwegs aktuellen Alu-Treckingbike und satten 24 Gängen und ich mit dem Mittneunziger Titan-Singlespeed am Start, welches ich lediglich mit der Caradice Ziproll vorn und der Apidura Backpack hinten bestückt hatte, was Alles in Allem auch mehr als ausreichend Platz für eine 4 Tage Flusstour bot.

 

Da die Ems einer Sickerquelle entspringt, ist von ihr erst einmal nicht viel zu sehen und erst 18km später, im Steinhorster Becken, bekommt man so langsam das Gefühl, das es sich bei der anstehenden Tour um eine Flussroute handelt.

 

In Rietberg haben wir dann das erste mal eingekehrt, was Max und mich leider zu einer der mit Abstand schlechtesten Pizzas der Geschichte gebracht hat, weshalb ich den Namen des Italieners auch schnell wieder vergessen habe. Wenn die Pizza auch nicht geschmeckt hat, so hat sie einem zumindest den Magen gefüllt und wir sind gesättigt weiter gefahren. Wer sich richtig Zeit nimmt sollte unbedingt einen Blick auf die wunderschöne Altstadt von Rheda-Wiedenbrück werfen. Da wir aber schon ein klein wenig in Zeitnot geraten waren, haben wir unsere nächste längere Pause erst am Kloster Marienfeld eingelegt, dessen schöner Innenhof zum Verweilen einlädt und wer will kann hier im Restaurant "Alte Abtei" seine verbrannten Kalorien wieder auffüllen, ...

 

... oder wie wir einfach die Beine für einen Augenblick hochlegen.

 

Gegen frühen Abend erreichten wir dann unser erstes Etappenziel "Kloster Vinnenberg" bei Warendorf, ...

 

 

 

wo direkt Vis a Vis das Landgasthaus "Zum kühlen Grunde" liegt, welches unser Nachtquartier sein sollte. 

 

Die dortige Küche war dann zum Glück das exakte Gegenteil dessen, was wir ein paar Stunden vorher in Rietberg hatten, nämlich vom Feinsten. Dazu gehörten auch die Betreiber und deren Angestellte. Die Zimmer waren sauber, ausreichend ausgestattet und das Frühstück am nächsten Morgen dermaßen üppig, das wir mit mehr als ausreichend "Körnern" unsere Weiterfahrt in Angriff nehmen konnten.

 


 

Tag 2 - Warendorf - Rheine

Nachdem wir also Alle bestens geschlafen und gefrühstückt hatten, ging es weiter und so langsam nahm die Ems dann auch die Form und Größe an, die sie vom Bach zum Fluss werden lässt.

 

Wer glaubt man würde die gesamte Strecke direkt an der Ems zurück legen, den muss ich hier enttäuschen. Ich habe es zwar nicht nachgerechnet, aber mindestens 1 Drittel der Route befindet sich ein Stück weg von ihr, was der Sache an sich aber keinen Abbruch tut.

Bei Haus  Langen  ...

 

... befindet sich die zum Haus gehörende Doppelanlagen-Wassermühle, mit seiner auf der anderen Uferseite befindlichen 1000jährigen Eiche.

 

Nachdem wir Telgte durchquert, Münster passiert und in Greven gegessen hatten, ging es weiter Richtung Norden, wo mir aus dem Augenwinkel heraus eine frühmittelalterlich anmutende Bebauung ins Auge fiel.

 

Also kurz meinen Vorderleuten Bescheid gegeben, umgekehrt und dem Sachsenhof bei Greven-Pentrup einen Besuch abgestattet.

 

Dieser ist eine charakteristische Rekonstruktion einer frühmittelalterlichen sächsischen Hofanlage.

 

Nachdem wir uns dann dahingehend informiert haben, das ein heutiges Jammern grundsätzlich ein Jammern auf hohem Niveau ist, haben wir unsere Tour fortgesetzt. Ich kann auch jedem Fahrer anraten immer Mal wieder auf eine der unzähligen Aussichtsplattformen zu steigen und sich von dort oben einen Eindruck über die sich um ihn befindliche Landschaft zu verschaffen.

 

Um die Impressionen einzufangen hat jede ansässige Gemeinde ihre ganz eigenen "Werkzeuge" bereitgestellt.

 

Auch das gehört zur Ems. Irgendwo im Wald und in Ufernähe, verlassene Industrieanlagen, wie diese Sandtürme.

 

Nach der Durchquerung von Rheine erreichten wir mit Kloster Bentlage unser zweites Nachtquartier. Die Zimmer befanden sich in den auf nachstehendem Foto zu sehenden Torhäusern.

 

Nachdem wir unsere Schlüssel via Code aus der Keybox" geholt und uns frisch gemacht hatten, ging es mit den Rädern retour nach Rheine um dort zu speisen. Gegessen haben wir im Sundays und das außerordentlich gut! Beim Bezahlen kam dann allerdings der Schock, denn Christians Geldbörse war zwar noch vorhanden, aber das ehemals darin befindliche Geld war verschwunden. Die uns einzige plausible Erklärung lag/liegt darin, dass es tatsächlich jemand geschafft hat dieses bei unserem Essen in Greven, in unserem Beisein!, zu entwenden.Wir werden wohl nie erfahren wie dieser Diebstahl genau vonstatten ging, aber zum Glück im Unglück hat nur das Geld gefehlt und sämtliche Dokumente, respektive Kreditkarten waren noch vorhanden. Die Stimmung war hier natürlich erst einmal komplett im Keller und so sind wir zwar gut gesättigt, aber arg mies gelaunt wieder zum Kloster gefahren.

 

Ein Diebstahl ist grundsätzlich schlimm, aber einer den man sich partout nicht erklären kann, macht einen schier verrückt. So war das Frühstück am nächsten Morgen zwar gut und üppig, aber die Stimmung mehr als gedämpft.

 


 

Tag 3 - Rheine - Haren/Ems

 Es nutzt ja Nix, das Geld war weg und die Tour gerade einmal zur Hälfte absolviert. Also Augen zu und durch. Das erste Highlight des Tages gehört mehr oder weniger noch zum Kloster, nämlich die im Salinenpark befindliche Saline Gottesgabe.

 

Hier ist das gewonnene Salz bestens zu erkennen.

 

Hoch über der Saline kreisten Störche, ein für Ruhrpottler, zumindest in dieser Menge, doch eher seltener Anblick.

 

Aus dem anfänglichen Rinnsal ist mittlerweile dann doch ein stattlicher Fluss geworden.

 

Nachdem wir Lingen, nicht ohne einen Blick auf das dort ansässige AKW zu werfen und uns bei einer Tasse Kaffee neue Kraft getankt zu haben, passiert hatten, ging es nun Richtung Meppen.

 

Dabei gelangt man an das Speicherbecken Geeste, welches wir aber ohne anzuhalten links liegen liessen.

 

Bis hierher hatte ich nicht ein einziges Mal eine Schaltung vermisst und Dank der Apidura kamm auch nie das Gefühl auf, das ich Gepäck am Rad mitführte.

 

Tagesziel war Haren an der Ems, wo anscheinend auch am Samstag schon recht früh die Bordsteine hochgeklappt werden und das außer seiner im Vergleich zur Größe der Gemeinde gigantischen Kirche auch nicht allzu viel zu bieten hat.

 

Dafür wurden wir dann mit einer netten Pension fast direkt an der Ems belohnt.

 

Auch unsere letzte Übernachtung überzeugte durch saubere Zimmer und ein radsportgerechtes, sehr üppiges Frühstücksbuffet.

 


 

Tag 4 - Haren/Ems - Emden 

Nachdem wir uns am Buffet die "Speicher" gefüllt hatten, ging es also auf die letzten knapp 120km bis zum Ziel in Emden. Christians Stimmung war auch wieder besser geworden, da er sich mit der unschönen Situation abgefunden hatte. Was will man auch machen? Dieser Teilabschnitt führt viel durch bewaldetes Gebiet, was Max teilweise in den Wahnsinn trieb, da er als einziger von uns auf recht schmalen 700x32er Pneus unterwegs war und die Strecke teils sehr verwurzelt war, oder oft direkt an der Ems entlang über eine wassergebundene Decke führte. 

 

In Lathen haben wir dann kurz den Emsradweg verlassen um an die ehemalige Transrapidversuchsstrecke zu gelangen, die ja durch das tragische Unglück vom 22.9.2006 mit 23 Toten traurige Berühmtheit erlangte und gut 2 Jahre danach ganz stillgelegt wurde. Heute erinnern außer der Strecke nur noch das Werksgelände mit einem aufgebockten Transrapid ...

 

... sowie die Steele zum Andenken der Opfer an das ehemalige zukunftsweisende Projekt.

 

Mit gemischten Gefühlen verliessen wird dann die Versuchsstrecke und haben unsere Tour an der Ems fortgesetzt, die ab hier in eine Heidelandschaft überging.

 

Nächste große Pause war dann in Papenburg, ...

 

wo wir uns im "Cafe Engels" mit leckeren Pasta und alkoholfreiem Weizen die leergefahrenen Speicher füllten.

 

Man kann nicht nach Papenburg fahren ohne einen Blick auf die dort ansässige Meyer-Werft geworfen zu haben! Um sich eine Vorstellung der Dimension der Fertigungshalle zu machen, beachte man das vor der Halle stehende 3stöckige! Gebäude.

 

Von hier an sieht man die Ems, obwohl man ab nun direkt neben ihr her fährt, kaum noch, da sie von Papenburg bis Emden fast komplett eingedeicht ist. Erst in Leer bekommt man sie wieder kurz zu Gesicht.

 

Das letzte Teilstück nach Leer war dann auch das einzige auf dem es kurzzeitig mal regnete, aber der war warm und hörte schon nach knapp 15 Minuten wieder auf. Dafür sorgte ein anderer Stoff bei meinen beiden Mitfahrern für ein wenig Verdruss, denn die gesamte Strecke von Leer nach Emden war mehr oder weniger voll mit Deichschafen, die natürlich einen Pfifferling darum gebe wohin sie ihr "Geschäft" verrichten und so war der Radweg übervoll mit Schafskot, der wohl einmal direkt von meinem Hinterrad den Weg in Max's Gesicht gefunden hatte und zum Anderen - und das ist wieder völlig unerklärlich - den Weg irgendwie durch Christians Schutzbleche und Sattel hindurch auf seine Beinkleider. Ich bin aber immer noch der festen Meinung, das eines der Schafe ihn damit beworfen hat :-)

Gegen 18;27 Uhr erreichten die 3 Protagonisten dieser Geschichte den kleinen Ort Ditzum, von wo m,an einen guten Blick auf Emden hat, welches auf der anderen Emsseite liegt. Zu unserer Verwunderung gibt es hier aber gar keine Brücke über die Ems, die befindet sich, wie man uns dort netterweise schonend beibrachte 25km zurück in Leer, und auf der Karte, sowie im Flyer des Tourismusverbands Emsland, ist nie die Rede von einer Fährfahrt. Wie gesagt, gegen 18:27 Uhr errichten wir den Hafen von Ditzum und gegen 18:30 Uhr fährt die letzte Fähre über die Ems! Viel mehr Glück kann man nicht haben und so wurde aus dem beinahe Drama, ein gütiges Happy End. Für Fotos hat es dann natürlich nicht mehr gereicht, aber die Fährfahrt hat das schnell vergessen gemacht.

 

Erschöpft, aber glücklich, ... 

 

sehen wir dem richtigen Emsufer entgegen ...

 

Mein Bike ist ohne eine einzige Panne durchgekommen.

 

Die letzten Kilometer bis zum Endpunkt sind jetzt nicht das was ich persönlich als schön bezeichnen würde, aber auch das gehört zu einer mehrtägigen Radtour dazu. 

Max ...

 

Christian und meiner einer auf dem finalen Punkt der Strecke, ....

 

bevor wir uns mit dem Zug wieder Richtung Heimat gemacht haben.

Der Emsradweg wird sicherlich polarisieren, da er im Gegensatz zu anderen Flussrouten oft von diesem abweicht, aber mir persönlich hat das jetzt nicht allzu sehr missfallen und für Max auf seinen schmalen Pneus, waren die langen asphaltierten Stücke wahrscheinlich eher dienlich. 

Insgesamt sind wir auf satte 442,5km gekommen.

 


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Nach dermaßen viel Natur am Wochenende, ging es gestern dann wieder auf den gewohnt dünnen Pneus zuerst auf die Niere, wo aber außer mir niemand unterwegs war und deswegen weiter Richtung Syburg, mit einem kleinen Umweg über Phoenix West.

 

 Ein guter Indikator ob meine Beine "gut" sind oder nicht ist immer der Anstieg die Brandisstraße hinauf, die ich gestern trotz fehlender Schaltung problemlos hinauf gekommen bin. Oben angekommen gibt es dann 2 Möglichkeiten um zur Syburg zu kommen. Die leichtere ist die über die Wittbräukerstr, B54 und dann die Hohensyburgerstr. rauf Richtung Burg. Die andere und weitaus schwerere ist die über die Reichmarkstr, deren letzte Steigung einen im Eingangmodus schonmal gern an seine, zumindest meine, Grenzen stossen lässt. Gestern war Alles gut und ich bin zwar nicht problemlos, aber immerhin ohne abzusteigen mit meiner 42/18er-Übersetzung oben angekommen.

 

Dort war weitaus weniger los als von mir befürchtet, was wohl auch den kühlen Verhältnissen geschuldet war, denn lange sitzen und ausruhen war bei den Temperaturen nicht angesagt.

 

Noch ein letzter Blick ins Ruhrtal ...

 

und es ging wieder retour.

 

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Durch meinen Heuschnupfen bedingt bin ich radtechnisch gesehen die gesamte letzte Woche zu fast nix anderem gekommen als meine Runden auf der Niere zu drehen, da mir für größere Runden ganz einfach die Power gefehlt hat und man sich dort ja nach Belieben auch mal bequem in die Halteboxen setzen kann.

 

Lediglich bei den Wegen dorthin habe ich hier und dort mal ein bisschen variiert, um zumindest ein wenig in den Genuss von "Strecke machen" zu kommen

 

Samstag habe ich dann Besuch aus Hessen bekommen und Olly und meiner einer haben es nach Jahren des "Sichvornehmens" tatsächlich endlich geschafft gemeinsam durch die Haard zu fahren. Wie jeder der mit mir zum ersten Mal die dortigen Trails unter die Pneus nimmt, musste auch er den beschwerlichen Weg auf den Feuerwachturm auf dem Renneberg absolvieren, damit man die dortige "Spielwiese" in ihrer ganzen Pracht beäugen kann.

 

Trails soweit das Auge reicht!

 

Für mich war es nicht weniger anstrengend, da ich ja immer noch verheuschnupft bin und mich zusätzlich erst einmal wieder an die fetten Reifen gewöhnen musste, so war eine gute Nahrungsaufnahme auch hier zwingend erforderlich ...

 

Auch wenn ich kein Freund von Werbung im Allgemeinen und schon gar von einer solchen mitten im Wald bin, so hat dieser Slogan zumindest den Nagel auf den Kopf getroffen.

 

Gefahren bin ich mit Olly die Siebenhügelrunde, da die auf nicht allzu langer Distanz einen sehr guten Einblick in die Möglichkeiten welche die  Haard bietet vermittelt. Da ist von kurvigen Singletrails, Waldautobahn, Down und Uphills Alles vertreten was das Bikerherz begehrt!

 

Dazu kam, dass das Wetter weitaus besser war als prognostiziert, nur ein paar Grad wärmer hätte es dann doch sein dürfen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau ...

 

Tags darauf haben wir dann noch eine schnelle, knackige Haldenrunde absolviert, da eine solche bei einem Besuch im Ruhrpott natürlich auf keinen Fall fehlen darf.

 

Hiermit hat auch Olly dann endlich sein lang ersehntes "Eierfoto" ...

 

Ich hoffe das ich ihm an diesen 2 Tagen den Eindruck vom Ruhrgebiet bieten konnte, den es verdient hat, nämlich weitaus grüner als angenommen und voller netter Menschen, zumindest meistens ...

 

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Gestern hat es mal wieder "nur" für die Niere gereicht, aber das ist natürlich Jammern auf sehr hohem Niveau, da die Option über eine solche Einrichtung zu verfügen natürlich sehr exquisit ist.

 

3 Dortmunder Originale!


 

Heute war dann endlich die Christophorus-RTF des RSC Werne an der Reihe. Endlich, weil diese RTF mit zum Besten gehört was der Bezirk zu bieten hat und das meine ich nicht weil ich mit den Wernern gut klar komme, sondern weil sie sowohl was die Strecke, als auch die Organisation angeht Top von A-Z ist. Gegen kurz vor 8:00 Uhr habe ich mich mit dem Eingang-Rickert von Dortmund auf den Weg nach Werne gemacht und schon bei meiner Anfahrt hatte ich das Gefühl, dass das Wetter zwar traumhaft ist, aber dafür doch extrem wenige Fahrer unterwegs sind. Denn im Gegensatz zu den Jahren zuvor, war ich heute früh anscheinend der einzige der von Dortmund nach Werne mit dem Rad unterwegs war, zumindest bin ich keinen anderen Fahrern begegnet. So war ich dann froh das im Start/Zielbereich zumindest halbwegs Leben herrschte, auch wenn das Ganze recht überschaubar war. Nach dem Begrüßen der bekannten Gesichter und der erfolgreichen Einschreibeprozedur habe ich dann mit einem Stück Kuchen auf Mario gewartet, der kurze Zeit darauf auch dort eintrudelte.

 

Auf dem ersten Abschnitt bis zur K1 musste ich Mario ein paar Mal bremsen, da er wie von der Tarantel gestochen auf die Pedale drückte und ich im Eingangmodus nicht wirklich gewillt war ständig weit über die 30 km/h zu treten. Hier merkte man ihm deutlich an das er nicht oft mit "Einzeltätern" unterwegs ist, denn immer wieder wenn wir überholt wurden, machte er sich daran deren Hinterräder halten zu wollen, bevor er dann bemerkte das ich mit 42/18 gar nicht dazu in der Lage war. So erreichten wir also weitaus schneller als mir lieb war die K1, ...

 

wo ich mich einmal quer durchs Buffet gefuttert habe.

 

Nach unzähligen Marmeladenbroten und noch mehr Getränken ging es zwar nicht mehr mit 30+km/h, aber mit einem gutem 26er Schnitt weiter im Programm. Mittlerweile war aus dem lauen Frühlingstag eher ein heißer Sommertag geworden und der reflektierende Asphalt sorgte da nicht wirklich für Abhilfe.

 

Zum Glück habe ich mir an der K1 sämtliche Getränke und das waren derer nicht wenige!, mittels dargereichten Bechern zugute geführt, sodass meine Trinkpulle mit dem Erreichen der K2 bei Senden immer noch randvoll war, denn was dort in den Kanistern vor sich hin gärte, roch dermaßen nach Gülle, das ich darauf dankend verzichtete. Dafür können die Veranstalter logischerweise nichts und hier steht der Bauer in Zugzwang, der zwingend mal  eine Probe seines Grundwassers analysieren lassen sollte, welches den Weg in seinen Brunnen gefunden hat.

Marion und Daniel schmierten derweil Brote im Akkord, aber ich bevorzugte die dargereichten Cornichons, sowie die Apfel und Bananenstücke, da es mir zu diesem Zeitpunkt für Brote einfach zu warm war.

 

Der "Chefkontrolleur"  wachte derweil mit Argusaugen über den ordnungsgemäßen Ablauf ...

 

Da ich mich für die 111er Runde entschieden hatte, legte ich Mario nahe sich den Rinkerodern anzuschließen, da du ganz allein auf der 150er wenig Aussicht auf Erfolg hast, zumindest nicht bis zum Kontrollschluss. So trennten sich fürs erste unsere Wege und ich war nicht nur "singlespeedig", sondern auch als Single unterwegs. Das einzige Stück was ich bei dieser RTF überhaupt nicht mag ist der Abschnitt nach Hiddingsel, welcher über genau so viele Kurven verfügt wie die Strecke der Transsibirischen Eisenbahn, nämlich gar keine, oder nicht der Rede werte. Nachdem auch das geschafft war und sich der Inhalt meiner Pulle seinem Ende entgegen neigte, war ich froh an der K3 angekommen zu sein, wo ich wieder auf Mario traf, der zu diesem Zeitpunkt immer noch vorhatte die 150 abzukurbeln. Ich tat das was ich an den Ks am liebsten mache, Marmeladenbrote futtern und trinken was das Zeug hält! 

Nicht wir, also die Fahrer, sind die Helden der Strecke, sondern immer und grundsätzlich diejenigen die diese Veranstaltungen mit ihrem Einsatz erst möglich machen, wie diese 2 Protagonisten hier!

 

Gut gesättigt ging es dann für mich auf die 22 Schlusskilometer und im Ziel herrschte zwar Betrieb, aber dennoch weniger als sonst, was mit der Teilnehmerzahl von lediglich 512 Startern dann auch belegt wurde. Kurze Zeit nach mir kam dann auch Mario ins Ziel, der sich doch gegen die lange Strecke entschieden hatte und wir liessen die gelungene RTF bei einer Bratwurst und einem Weizen gemütlich ausklingen.

 

Danach ging es für mich ja noch die 25km auf dem Rad retour nach Dortmund ...

 

wo für mich am Ende der Tour satte 158km zu Buche standen, die ich dann auch in jeder Faser meines Körpers zu spüren bekam ...

 

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Vorgestern ist bei uns endlich der Frühling zurückgekehrt , auch wenn es morgens immer noch lausig kalt ist und man sich für eine Rennradtour ohne Rucksack recht genau überlegen muss, was man anzuziehen gedenkt. Ich hatte mich für Kurz mit Armlingen und 3/4 Hose entschieden und auf den ersten Kilometern zusätzlich meine hauchdünne Santini Wind/Regenjacke übergestreift, um mich nicht gleich wieder zu erkälten. Via den Lünener Seepark ging es mal wieder auf den Sesekeradweg, den ich dieses Mal bis zum Förderturm Bönen durchgefahren bin, bevor ich dort über die Felder weiter nach Flerich fuhr.

 

Dort am "Blauen Stuhl" war dann auch der Wendepunkt der Tour.

 

Wer an seinem Rennrad über Reifen verfügt, mit denen man auch mal ein wenig abseits von gutem Asphalt unterwegs ein kann, kann den ein kleine wenig zurück Richtung Lenningsen auf der anderen Straßenseite gelegenen Schacht VI Radweg in den Wald hinauf nehmen.

 

Auf diesem bleibt man auch nach der Gedenktafel, nimmt dann die paar Meter Schotterpiste der Hecke entlang, überquert die kommende Hauptstraße und biegt dann in die erste mögliche Straße links ein.Das ist die mit Abstand schönste Variante um wieder retour nach Bönen zu kommen, den hier ist man völlig vom Verkehr entkoppelt und einen schönen Ausblick gibt es gratis, ...

 

inklusive schöner Kurvenfahrten dazu

 

Ab Bönen ging es dann über den Sesekeradweg wieder zurück.

 

 


 

Gestern stand dann wieder eine große Runde mit Kai auf dem Programm, der aber im Gegensatz zu letzten gemeinsamen Runde nicht das mit einem viel zu schmalen Lenker ausgestattete Benotto, sondern auf seinem "carbonisiertem" Quantec Team unterwegs war. Schon beim Start war klar, das es ein warmer, sonniger, wunderschöner Tag werden würde und so sind wir ohne nennenswerte Pause  bis Lippramsdorf durchgefahren, wo wir wie üblich im dortigen Cafe eine Kaffeepause eingelegt haben und währenddessen dieser schöne alte Opel unseren Weg kreuzte.

 

Den Wendepunkt der Tour bildete Schloss Lembeck, ...

 

wo wir uns im dortigen Biergarten die nötigen "Vitamine" für den Rückweg gönnten ...

 

Das obligatorische Foto vor dem Schloss darf natürlich auch nicht fehlen!

 

Zurück sind wir nicht wieder über Lippramsdorf gefahren, sondern haben den Weg über den Granat genommen und weil wir auf dem Weg dorthin augenschenlich einmal falsch abgebogen sind, nicht nur einmal, sondern gleich 2x, nämlich einmal mit den Rennern mitten durch den Wald und danach noch einmal auf der Straße, was mich auf dem Rickert-Singlespeed natürlich sehr "erfreut" hat ...

Ein wenig schnappatmend sind wir dann vom Gipfel runter über Lavesum bis Sythen  und von dort über Hullern bis Haus Vogelsang gefahren, welches sich aktuell farblich bestens in die Landschaft fügt.

 

Mit Ankunft auf Dortmunder Boden haben wir dann schon gespürt was wir getan haben und waren einer Meinung, das es für heute auch genug sei ...

 

 

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Auch wenn der Frühling dieses Jahr nur sehr schleppend vorankommt, aber er kommt. So gestaltete sich der gestrige Tag von seiner ebenso schönen Seite, wie der Tag davor und weil man schöne Tage nutzen sollte, war ich schon gegen frühen Mittag mit dem Rickert unterwegs Richtung Schloss Sythen bei Haltern, da meine Hausrunde "Sandfort - Nordkirchen - Westerwinkel" zwar  wunderschön ist, aber ich die ja nun auch nicht jeden Tag fahren will. Wie schön wenn man solche Alternativrouten zur Verfügung hat. Am Schloss und damit nach gut 40km die erste Pause.

 

Nicht nur "olle" Räder finden den Weg nach Sythen, auch historische Autos, wie dieses wunderschöne Standard Flying Eight Coupe von 1939, sind dort ab und an anzutreffen.

 

Klassische britische Autos sollten meiner Meinung nach eh nur in British Racing Green lackiert werden!

 

Direkt gegenüber des Schlosses befindet sich die alte Wassermühle, wo ich die besagte Pause eingelegt habe.

 

Obwohl die Hullerner Stauseen nur unweit von Sythen liegen, ist eine Rast für mich dort unerlässlich, es sei denn es ist Wochenende, dann werden ob der Heerscharen von Spaziergängern die Seen von mir weiträumig umfahren. An einem Montag hat man dort allerdings meistens nur sich und den See.

 

Ich hoffe nur inständigst das sich das Wetter jetzt auch mal hält und der Frühling nicht wieder nur ein kurzes Intermezzo eingelegt hat.

 

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Die letzte Aprilwoche war von derart gruseliger Gestalt, dass an größere Touren gar nicht zu denken war und ich schon frph war, wenn ich halbwegs trockenen Rades meine Wege ins Büro geschafft habe. In der Regel sah der Himmel über Dortmund die ganze Woche über so wie auf nachstehendem Foto aus.

 

Gestern, also pünktlich zur "Flach um Dortmund RTF", zeigte sich das Wetter von seiner vielleicht nicht besten, aber immerhin guten Seite und so war ich doch ein wenig verwundert, das nur so wenige Starter  den Weg dorthin gefunden hatten. Gemeinsam mit Steffi, Mario und Zenon ging es dann auf die Piste und da wir auf den ersten 25km so gut wie nur Rückenwind hatten, waren wir dementsprechend schnell an der K1 in Ickern.

Zenon, bei einem kräftigem Schluck aus der Pulle ...

 

und darauf wartend, das es endlich weitergeht.

 

Kurz vor Horneburg musste ich mich dann meiner ersten Kleidungsstücke entledigen und liess die Gruppe ziehen, außerdem habe ich auch immer Probleme Zenons komplett unregelmäßigem Tempo zu folgen. So bin ich dann erst kurz vor Datteln wieder auf Mario und Steffi aufgefahren, die der kontinuierlichen Tempowechsel ebenfalls überdrüssig waren. Von Datteln führte die Strecke über Ahsen und Eversum nach Olfen, wo die K2 an der Reihe war.

Auch hier das gleiche, nämlich leere Bild in Sachen Teilnehmer.

 

Ab nun wurde es richtig warm und wer konnte zog aus was ging. Die Strecke verlief über Lüdinghausen nach Nordkirchen und von dort "hinauf" nach Vinnum, wo  mit der K3 auch die letzte Kontrolle des Tages auf dem Programm stand. 

 

Also war ein letztes Mal Pulle auffüllen und Futtern angesagt, bevor es auf die restlichen knapp 20km bis ins Ziel ging

 

Der einzig erkennbare Vorteil an an einem mehr als überschaubaren Starterfeld ist die Tatsache, das du immer reinen Platz im Radständer bekommst und auf deine Bratwurst nicht warten musst.

 

Nach dem Verzehr der erwähnten Wurst war dann auch diese RTF wieder Geschichte. Wie unschwer zu erkennen ist, war das rot/weiße Enik mein Rad der Wahl.

 

Nach der RTF ging es für mich schnell heim, den dort bereits morgens gepackten Rucksack, sowie das Rickert schnappen und dann ab ins Büro. Da das Wetter aber derart schön war und ich immer noch große Lust auf Radfahren hatte, stellte ich den Rucksack nur schnell im Büro ab und bin dann noch zur Niere gefahren, um dort noch eine gute Stunde meine Runden zu drehen.

 

Es gibt halt diese Tage an denen die Beine einfach nicht müde werden wollen und gestern war mal wieder so einer ...

 

So bin ich dann doch noch auf insgesamt gute 168km gekommen, womit der Mai mehr als ordentlich "eingeläutet" wurde.

 

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