Eines vorweg, die heutige "Waltroper Frühjahrs-RTF" gehört mit zu den heftigsten die ich je gefahren bin und das lag natürlich nicht an ihrer Topografie, aber dazu später mehr. Seit Tagen sahen die Prognosen für die heutige Runde Alles andere als gut aus und so war ich doch recht freudig überrascht, das sich beim ersten Blick aus dem Fenster draußen keine Weltuntergangsszenarien abspielten, sondern mich ein zwar anscheinend "recht windiger", aber zumindest trockener, bisweilen sogar sonniger Ostermontag begrüßte. Schnell noch die Trinkpulle von Daniel, welche ich nach unserer Karfreitags"tor"tour vergessen hatte ihm wiederzugeben, in den Rucksack gestopft und dann ging es die ersten 15km zum Warmrollen mit dem Rad nach Waltrop. Mit immensem Rückenwind war ich natürlich viel zu früh als zum verabredeten Termin mit Steffi & Mario dort, aber dennoch zu spät um die mitgeführte Pulle Daniel zu geben, der schon auf der Strecke war. Während meines Wartens begann es dann doch leicht zu regnen und ich vertrieb mir die Zeit mit netten Plaudereien über die vergangenen "goldenen Zeiten der RTFs". Irgendwann trudelten dann auch meine zwei Mitfahrer ein, die auf dem Weg von Werne nach Waltrop schon mit zwei Platten zu kämpfen hatten und wir machten uns gemeinsam zur Einschreibungsprozedur auf, welche - und das sage ich hiermit nun zum letzten Mal - Dank Scan & Bike mal wieder schneller ging, als man Papp sagen kann.
Währenddessen hatte es zum Glück auch aufgehört zu regnen und so befanden wir uns kurze Zeit später also auf der Strecke. Da wir die ganze Zeit mehr, oder weniger vom Wind geschoben wurden, gelangten wir recht zügig an die K1 kurz vor Südkirchen, wo ich mir, wohlweislich wissend das es ja irgendwann genau gegen diesen Wind gehen würde, den Bauch mit Allem vollstopfte was dargereicht wurde.
An der Streckenteilung 71/111 waren wir drei, schon aus dem Grund unseres späten Starts heraus, so schlau, uns für die 71er zu entscheiden, was im Nachhinein auch genau richtig war. Das Wetter zeigte sich mittlerweile, den Wind mal ausgenommen, von seiner besten Seite und so konnten wir die letzten Rückenwindkilometer des Tages unter blauem Himmel geniessen.
Auch auf ruppigem, westfälischem, Landwegasphalt machen die Michelin Pro4 eine gute Figur.
Irgendwann war dann leider doch mal Schluss mit lustig und es ging nur noch gegen den Wind und die K2 bei Tetekum hätte auch keine 10m weiter sein dürfen, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits am Anschlag fuhr. Auf dem Hof erblickte ich nachstehendes, wunderschöne Gianni Motta ...
und da sich gleich und gleich bekanntlich gern gesellen, haben wir unsere Stahlzossen mal dazu gestellt.
Auch hier habe ich reingestopft was nur ging, denn ab nun ging es die letzten 25km so gut wie nur noch gegen den Wind und der blies mittlerweile so extrem, das wir teilweise sehr grenzwertige Situationen zu meistern hatten und ich das ein und andere Mal dachte:"Jetzt liegst du gleich auf der Nase!" Zum Glück ging Alles gut und bis kurz vor Vinnum waren wir auch noch immer als Trio unterwegs.
Mario ...
und Steffi, die extrem mit dem Wind zu kämpfen hatte.
Das hatte zur Folge, das ich den beiden ab Vinnum dann doch davon zog und ich sie in der dortigen Abfahrt nicht mehr hinter mir hatte. Da sie aber ja gemeinsam unterwegs waren, war es für mich auch OK weiter durchzuziehen, weil ich wegen des sich immer mehr verdunkelnden Himmels zwingend schnell ins Ziel wollte, welches ich dann mit knapp 10 Minuten Vorsprung vor den Beiden erreichte. Nummer abgebend, Würstchen essend und den jetzt richtig niedergehenden Regen ein wenig abwartend liessen wir die Runde dann dort gemeinsam fröhlich ausklingen.
Auf der Rückfahrt nach Dortmund erwischte mich der Regen dann doch noch, aber das Gewitter ging zum Glück erst los, als ich bereits daheim in meiner wohlverdienten Wanne saß. Gefühlt bin ich heute keine 100, sondern 250km gefahren, was mit Sicherheit an der umsonst mitgeschleppten, denn Daniel war natürlich schon längst nicht mehr im Ziel, "Schulte'schen Radpulle " gelegen hat ...
Gestern hatte der RSC Werne zur Karfreitags-Struwelessen-Tour nach Herzfeld geladen und so hatte ich mich schon recht früh von Dortmund mit dem Rad nach Werne aufgemacht, was ob des richtig fiesen Dauerregens keine wirkliche Freude war. Da die einzige Möglichkeit den Regen zumindest ein wenig erträglich zu machen darin besteht ordentlich in die Pedale zu treten, war ich entsprechend viel zu früh am Treffpunkt und so bin ich direkt zu Daniel gefahren und bin dort mit Kaffee versorgt worden. Eine gute halbe Stunde später sind wir dann gemeinsam retour zum Treffpunkt aufgebrochen, aber außer Dirk war dort niemand mit dem Rad erschienen. Peter und Frau waren mit dem Wagen gekommen und haben unsere Rucksäcke im Auto mit nach Herzfeld genommen. Mir war ab diesem Zeitpunkt schon klar, dass das mit den Beiden kein Zuckerschlecken werden würde, da die zwei im Gegensatz zu mir voll aktiv im Rennzirkus involviert sind und kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht ging es auch schon sehr rasant los. Keine 10km weiter war ich bereits komplett durchnässt, wobei ich mir bis heute nicht sicher bin ob vom Regen, oder dem eigenen Schweiß. Irgendwann wurde mir klar, das wir keinesfalls auf direktem Wege zum Gasthof unterwegs sind, was ich bei der Witterung sehr begrüßt hätte, sondern im Schulte'schen Zickzackkurs dorthin unterwegs waren und dabei jede mit Gülle und Mist verdreckte Nebenstrecke unter die Pneus nahmen. Genau das wurde mir konditionell dann zum Verhängnis, denn nicht das ich eh schon Probleme hatte deren Hinterräder bei Rückenwind zu halten, bei Gegenwind konnte ich mich nicht in ihren Windschatten machen, da die Reifen derart viel Gülle nach hinten warfen, das ich Abstand halten musste und so voll gegen den fiesen Wind ankurbeln durfte. So war ich bei Ankunft in Herzfeld erst einmal völlig am Ende, weswegen ich auf nachstehendem Foto auch nicht mehr in der Lage war freundlicher zu gucken.
Nur ein paar Meter weiter befindet sich der Gasthof Orthues, wo es Karfreitag immer diese "sagenumwobenen" Struwen zu essen gibt. Als wir unsere Räder vor dem Gasthof abgestellt hatten, war mir nicht recht wohl dabei völlig durchnässt und obendrein mit Schlamm und Gülle eingesprenkelt dort einzukehren, aber nachdem wir uns von der "oberen" Schicht draußen befreit hatten sind wir dann unglaublich freundlich und nett begrüßt worden. Nicht nur das, man hat uns mit einem Berg Handtüchern, einem Föhn, sowie der Option unsere Sachen im hauseigenen Trockner trocknen zu lassen regelrecht umsorgt, sodass wir ein paar Minuten später zumindest halbwegs trocken und notdürftig frisiert am Tisch Platz nehmen konnten. Monika & Peter, sowie ein anderes RSC-Paar, deren Namen ich peinlicherweise wieder vergessen habe, waren bereits anwesend und so kam ich ein wenig später zum ersten Mal in meinem Leben in den Genuss von Struwen, die so aussehen, aber noch viel besser schmecken!
Irgendwann ist leider auch die gemütlichste Runde mal zu Ende und so war es an der Zeit uns wieder in die Klamotten zu werfen und den Heimweg anzutreten. Da wir unsere Softshells aus verständlichen Gründen natürlich nicht in den Trockner geben wollten, waren diese immer noch pitschnass, außer die von Daniel, da er sich von Peter eine komplette zweite Garnitur hat mitbringen lassen. Beim Anziehen meiner Jacke war mir jedenfalls schnell klar, das ich auf das Angebot von Monika und Peter mich mit dem Wagen heimzufahren würde eingehen müssen, da die immer noch vollgesogen war und mir bereits beim Hinaustreten, wo es immer noch Bindfäden regnete, die Zähne zu klappern anfingen.
Ich kann mich bei den beiden gar nicht oft genug dafür bedanken!
Zuhause angekommen war dann auch als erstes ein heisses Bad angesagt, bevor ich gute 2 Stunden damit verbringen musste mein Rad wieder auf den Zustand zu bringen, den es vor der Tour innehatte.
Heute zeigte sich das Wetter dann von der exakt anderen Seite. Ein strahlend blauer Himmel begrüßte mich bereits beim Aufstehen und so war schnell klar, das ich dieses Traumwetter für eine ausgedehnte Tour nutzen würde. So fuhr ich diesmal in weitaus moderaterem Tempo Richtung Haltern am See, um vor Haus Vogelsang meine erste Pause einzulegen.
Via Ahsen, Hullern, Haltern und Lippramsdorf, führte mich die Route bis nach Lembeck, wo ich dann kehrt machte und auf meiner Rückfahrt an den Hullerner Stauseen eine längere Pause einlegte.
Heute funktionierte es dann auch wieder mit dem Lächeln ...
Das einzig nervige heute, waren die unzähligen Motorräder unterwegs, von denen mich einige wirklich gerade mal im Zentimeterabstand überholten. Die nächste kleine Pause war dann an der Kökelsumer Schleuse an der Reihe, welche ich, obwohl schon hunderte Male gesehen, immer wieder faszinierend finde, ...
aber auch der Blick auf die andere Seite der Brücke weiss zu gefallen.
Heute war auf meiner gesamten Tour nichts mehr von Gülle und Mist zu sehen und so wie der Belag auf nachstehendem Foto sah es fast überall aus.
Seit der Karfreitagstour weiss ich auch wieder wo ich mich radsporttechnisch einzuordnen habe, irgendwo zwischen "Stützräder sind nicht mehr von Nöten" und "Ach ja, die hatten ja auch Schutzbleche montiert und waren deshalb schneller als ich!" :-)
Montag geht's dann zur RTF nach Waltrop, wahrscheinlich im Regen ...
März, bedeutet - Die RTF-Saison ist wieder im vollem Gange und so bin ich heute mit dem Rad nach Herne, besser gesagt nach Wanne, gefahren um dort an der alljährlich ausgetragenen Frühjahrs-RTF der RSG-Herne teilzunehmen. Eigentlich hatte ich vorgehabt wieder gemeinsam mit Steffi und Mario die Runde zu bestreiten, aber von den beiden war weit und breit nichts zu sehen und so habe ich erst einmal eine halbe Stunde gewartet und zugesehen wie sich der Schulhof nach und nach mit Startern füllte.
Schon während meiner Anreise wurden die Witterungsverhältnisse besser und besser und während ich auf meine leider nicht erscheinenden "Mitfahrer" wartete, wurde das Wetter zwar nicht super, aber mehr als annehmbar und so machte ich mich gegen 10:10 Uhr und damit doch recht spät für die große Schlaufe, auf die Piste
Da zeitlich jetzt wirklich so gut wie gar kein Spielraum mehr war, weil um 15:00 Uhr bekanntlich Kontrollschluss ist, habe ich zugesehen das ich möglichst kontinuierlich zügig voran komme, wobei ich das große Glück hatte, das aus meinem Soloritt schon wenige Kilometer nach dem Start mit Ralf und Erik aus Werdohl ein schnelles Trio wurde und so ging es mit einem ordentlichen 27er Schnitt Richtung K1 irgendwo bei Wulfen.
Nach der K1 haben sich die beiden dann an die Hinterräder einer kleinen, extrem schnellen Gruppe gehängt, deren Tempo mir dann aber doch ein wenig zu hoch war und so habe ich prophylaktisch mal lieber abreißen lassen, um nicht irgendwann komplett einzubrechen. Gegen 11:15 Uhr! kommt mir dann Daniel auf der Lippramsdorfer Straße entgegen, also schon wieder Richtung Ziel, aber obwohl ich winke und rufe zieht er ohne mich eines Blickes zu würden an mir vorbei. Wer Daniel auf Kriegspfad und komplett fokussiert auf dem Rads kennt, weiss das man selbst auch brennend auf dem Rad fahren könnte und er würde einen nicht entdecken ...
Kurz vor der K2 bei Reken entdecke ich ein paar hundert Meter vor mir dann meine beiden Werdohler wieder und beim Anblick des verbliebenen Buffets kommen mir ehrlich gesagt die Tränen, denn außer ein paar Salzstangen und wenige Müsliriegel ist da nix mehr vorhanden.
Also stopfe ich mich mit klebrig süßen Riegeln voll, während Ralf und Erik nach dem Stempeln ins dortige Cafe aufbrechen um sich dort kulkinarisch zu versorgen. Ich ziehe es vor aufzubrechen, denn das mit dem Kontrollschluss sass mir dann doch zu arg im Genick. Ab Reken ging es dann zum Glück fast nur noch mit Rückenwind weiter, sodass ich mir auf halben Wege zur K3 noch eine kleine Pause für den Riegelverzehr gönnen konnte. Außerdem hatte ich die Hoffnung das die 2 wieder aufschliessen würden, was aber leider nicht der Fall war.
So ging es dann auf ruhigen und schönen Nebenstrecken weiter allein Richtung K3 nach Lippramsdorf, ...
Hier habe ich mich dann fräsenartig durch die dargebotenen Leckereien gefuttert, wobei vor Allem die mit Nutella geschmierten Brioche dran glauben mussten.
Gut gesättigt waren die restlichen 22km dann kein Problem mehr, auch wenn die letzten 2-3 davon extrem ampellastig waren. Nach 2 Bratwürstchen ging es für mich dann wieder auf Rad, denn die knapp 30km bis daheim wollten ja auch noch bewältigt werden, wobei mir der Anstieg hoch nach Castrop-Schwerin dieses Mal endlos erschien, weswegen ich nach der darauf folgenden Abfahrt an Schloss Bodelschwingh noch eine letzte Pause eingelegt habe.
Herne gehört nach wie vor mit zu den besten RTFs der Umgebung, aber nach insgesamt 172km war ich heute dann auch heilfroh, als ich wieder Zuhause angekommen war.
Eine der wenigen Dinge die ich bei der "Renovierung" des rot/weißen Eniks bis dato aufgeschoben hatte, war die Reinigung, respektive der Austausch, der Kette, da ich aufgrund ihres optischen, nämlich völlig verdreckten Zustands stark davon ausgegangen bin, das es sich dabei um eine aus dem unterstem Preissegment handeln würde. So wollte ich ihr gestern mit dem Kettennieter zu Leibe rücken und musste dann verdutzt feststellen, das es sich dabei um eine Rohloff S-L-T-99 handelt. Da ich die Kette nur wegen des darauf befindlichen Drecks und nicht wegen mangelnder Funktion wechseln wollte, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen diese dann doch mal lieber ordentlich zu reinigen und an Ort und Stelle zu belassen.
Wo vorher eine millimeterdicke, schwarze, ölige und extrem verharzte Masse klebte, sah es eine gute Stunde später dann so aus ...
und als ob das Wetter nur darauf gewartet hätte das ich der guten Rohloff mal zu Leibe rücke, zeigte sich dieses gestern von seiner allerbesten und für dieses Jahr zusätzlich zum 1. Mal auch frühlingshaften Seite, was logischerweise zur Folge hatte das ich mich auf's frisch geputzte Enik gesetzt und den hiesigen Asphalt unter die Pneus genommen habe.
Endlich, bald ist wieder Spargelzeit, zumindest ist für diesen bereits alles getan worden ...
Die Kette hatte ja trotz des sich darauf befindlichen Drecks schon vorher bestens funktioniert, aber jetzt schnurrt sie nur so vor sich hin, wie am ersten Tag und auch die Schaltvorgänge scheinen wieder einen Tick geschmeidiger vonstatten zu gehen, eventuell bilde ich mir Letzteres auch nur ein.
Gestern war auch das erste Mal, das ich 2016 mit kurzen Handschuhen unterwegs war.
Ziel der gestrigen "Postkettenreinigungsrunde" war mal wieder Schloss Nordkirchen.
Auch wenn das Rad die letzten Jahre mehr als stiefmütterlich behandelt wurde und ein Dasein als Wintertrainingsrad gefristet hat, so hat sein Vorbesitzer ihm zu meiner großen Verwunderung dennoch nur hochpreisige Parts spendiert.
War ich gestern auf der RTF noch mehr oder weniger schwarmtechnisch unterwegs, so hatte ich heute auf meiner Runde wieder die totale Ruhe und das beim ersten, dem Frühling schon sehr nahem Wetter im laufenden Jahr.In der Regel sind mir Landstraßen mit Verkehr recht egal, aber manchmal brauche ich komplett autofreie Strecken und da bietet sich kaum etwas besseres an wie zum Beispiel der Sesekeweg, auch wenn einige meiner Rennradkollegen immer ein wenig ungläubig schauen, wenn ich erzähle das man den ohne Probleme auf 23C Reifen fahren kann, aber dem ist halt so. Da dürften selbst Grand Prix, Attack,Force und andere Wettkampfreifen plattenfrei bleiben.
Eine auf dieser Route sehr exponierte Pausenstelle ist "Das Jetzt"
Wie man sieht, sieht man außer mir niemanden, was wohl daran liegen mag das es MTBlern dort zu langweilig ist und Rennradfahrer ganz einfach oft die von mir erwähnten Ressentiments bezüglich der Bodenbeschaffenheit haben. So treffe ich dort meistens nur mal auf Senioren und Hundebesitzer und das klappt dort bestens miteinander.
Wer einfach nur genüsslich seine Kilometer abspulen möchte ist dort genau richtig, um auf ordentlich Schnitt zu kommen ist die Strecke natürlich eher suboptimal, aber dafür ist sie eigentlich auch viel zu schön.
Nach einer erkältungsbedingt für mich doch recht bescheidenen WWBT, die gerade so für die Teilnehmertasse gereicht hat, ging es gestern dann endlich zum RTF-Saisonauftakt nach Holzwickede zur 20. Hilgenbaum-RTF. Schon während der knapp 20km auf der Hinfahrt war klar, das die dieses mal anders sein würde als die Jahre zuvor, denn ausnahmsweise würden wir die wohl trockenen Rades überstehen. Allerdings hatte sich zu dem schönen Wetter leider auch ein doch recht ordentlicher Wind gesellt, der einem hier und da während der Tour das Vorwärtskommen doch um einiges erschweren sollte. In HoWi angekommen war ich Dank Scan & Bike keine 2 Minuten später auch schon eingeschrieben und wartete bei Kaffee und belegten Brötchen auf meine heutigen Mitfahrer, welche oh Wunder, wieder einmal Steffi & Mario sein sollten. Marios Schwester hatte sich ebenfalls angekündigt um mit ihrem 15monatigem Sohn! und damit garantiert einer der jüngsten Teilnehmer in der Geschichte dieser RTF, die Volksradfahrrunde unter die Pneus zu nehmen. Pünktlich zur verabredeten Zeit erschienen meine Mitfahrer mit ihren niegelnagelneuen Rädern dann im Start/Zielbereich und ein wenig später ging es für uns dann auch auf die Strecke, wo nach wenigen Metern natürlich schnell klar wurde das Marios Schwester auf ihrem vollausgestattetem StVZO -Rad samt Kind im Kindersitz eine andere Geschwindigkeit fahren würde. So trennten sich nach wenigen Kilometern auch schon wieder unsere Wege und aus dem Quartett, wurde wieder ein Trio.
Steffi auf ihrem Velo Orange Pass Hunter ...
und Marios Schwester samt Kind, wobei dieses Bild exakt das veranschaulicht worum es bei den RTFs eigentlich geht, nämlich sowohl versierten Radsportlern, wie eben auch Neu und Quereinsteigern eine gut organisierte Möglichkeit zu geben ihr Hobby auszuüben. Leider vergessen das aktuell immer mehr und so kommt es auch hier zu Szenen wie freitagnachmittags auf deutschen Autobahnen.
Wir 3 zogen danach logischerweise das Tempo an und kämpften uns fortan gegen den Wind zur K1.Dieses Jahr war mal nicht das blaue, sondern das neu renovierte rot/weiße Enik das Saisonauftaktrad der Wahl.
Die Verpflegung auf der Hilgenbaum-RTF gehört mit zum Besten was es auf diesen Veranstaltungen gibt und so dauern die Pausen an den Kontrollen halt auch immer ein wenig länger.
Irgendwann war dann auch endlich Schluss mit Gegenwind und von nun an ging es meist mit ordentlich Wind und dementsprechend Speed zur K2.
Mein Enik und die 2 Stahl-Apfelsinen unseres Trios.
Auf den letzten Kilometern bis zum Ziel machte sich dann auch eine leichte Müdigkeit bei uns bemerkbar und so waren wir froh unsere leergefahrenen Speicher im Ziel mit dem extrem leckeren dargebotenen Kuchen wieder auffüllen zu können. Für mich ging es dann ja noch die 20km auf dem Rad wieder heimwärts.
Die Hilgenbaum RTF gehört für mich seit eh und je mit zu den bestorganisierten Veranstaltungen überhaupt und ist und bleibt ein fester Termin im Kalender.
Die restlichen Sonnenstrahlen gestern noch genutzt und eine schnelle Runde über Henrichenburg gedreht.
Retour bin ich dann nicht wie gekommen durch Brambauer, sondern die Schleife über Datteln gefahren, da trotz des neuen "Radweges" die Fahrt durch Brambauer jedes Mal etwas von "Russisch Roulette" hat. Seit dem Wechsel von den 20C Hutchinsons auf die 23C Michelin Pro4 Endurance rollt das Enik auch endlich wie es soll, vom zusätzlich gewonnenem Komfort mal ganz zu schweigen. So wird bei der 1. RTF des Jahres am Sonntag in Holzwickede wohl nicht der blaue "große Bruder", sondern das rot/weiße eingesetzt werden.
Um bei der 1. RTF des Jahres am kommenden Wochenende in Holzwickede nicht scheintot vom Rad zu kippen, versuche ich aktuell so viele Kilometer wie möglich abzukurbeln, was Dank des zwar recht kalten, aber immerhin trockenen Wetters zum Glück auch ganz zufriedenstellend funktioniert. Heute ging es mit dem rot/weißen Enik dann mal schnurstracks nordwärts, anstatt in den üblichen Nord-Osten und zwar bis kurz vor Haltern. Da es wie schon erwähnt bitterkalt war/ist, habe ich auf Pausen fast gänzlich verzichtet und lediglich auf der Rückfahrt mal bei Radsport Hase in Waltrop angehalten, da mir dort ein schönes altes Faggin im Fenster aufgefallen ist und ich bei der Gelegenheit meine leere Trinkflasche gegen die gefüllte im Rucksack getauscht habe.
Ich bin während der gesamten Tour keinem anderen Rennradfahrer begegnet, was für die Gegend doch recht ungewöhnlich ist, da es hier nicht gerade wenige dieser Spezies gibt, aber denen war es anscheinend kollektiv zu kalt. So hatte ich die Strecke dann ausnahmsweise mal ganz für mich allein.
Ich hoffe sehr das sich das Wetter, wenn schon nicht verbessert, zumindest nicht wieder verschlechtert, da ich froh bin endlich wieder mit den Rennrädern fahren zu können und nicht die MTBs nehmen zu müssen.
Mit der heutigen Tour ist dann auch die 2000km Marke dieses Jahr bereits erreicht worden ...
Nachdem ich ja die letzten Tage damit verbracht hatte das rot/weiße Enik mühsam vom Rost der Jahre zu befreien und die behandelten Stellen wieder mit dem dafür vorgesehenem Lack zu versehen, habe ich es heute dann auch endlich mal wieder für eine ausgedehnte Tour nehmen können, da das Wetter zwar jetzt nicht wirklich grandios, aber immerhin trocken war. So bin ich also aufgebrochen um das erste Mal in diesem Jahr die große Schlösser-Runde unter die Pneus, die im Zusammenhang mit der Entrostungsaktion von 700x20ç Hutchinsons in 700x23C Michelin Pro4 Endurance getauscht wurden, zu nehmen, da die 20C wirklich außer Ärger in der Tat nix bringen, weshalb es die damals ja auch nur kurze Zeit gab. So bin ich also auf gewohnten 23C dem 1. Etappenziel entgegen gefahren und das war, wie immer auf dieser Runde, Haus Sandfort bei Vinnum.
Nachdem ich den Ternscher See passiert hatte ging es über die Landstraße nach Lüdinghausen, wo es auf einmal und unversehens richtig kalt wurde und wenn man auf nachstehendem Foto richtig hinschaut, sieht man das sich ein paar hundert Meter weiter eine Nebelbank auftat, die es in sich hatte.
Dieses "Nebelfeld" erstreckte sich von Ermen bis Ortseingang Lüdinghausen und trug maßgeblich dazu bei, dass die Temperatur um sage und schreibe 5° C fiel.
Wie gut das man hier auf einem komplett von der Straße entkoppeltem Radweg unterwegs ist, da ich keine große Lust gehabt hätte mir bei diesen Sichtverhältnissen die Straße mit den Autos teilen zu müssen.
Gute 2km weiter war es zwar immer noch leicht neblig, aber kein Vergleich zu dem Nebel vorher und so waberte ein leicht gruseliger Nebelschwaden rund um die Burg Vischering, was ihr wie ich finde sehr gut zu Gesichte steht.
Komplett nebelfrei ging es dann weiter und als nächstes Ziel stand Schloss Nordkirchen auf dem Programm, wo ich dieses Mal keine Pause eingelegt habe, da es dort vor Touristen nur so wimmelte, weshalb ich ausnahmsweise mal ein Foto von der Westseite gemacht habe, da sich dort in der Regel kaum Touristen hin verirren.
So musste wieder einmal Schloss Westerwinkel bei Herbern für eine längere Pause herhalten, aber für solche Gelegenheiten gibt es auch weitaus einladende Lokalitäten ....
Am Ortsausgang Herbern musste ich noch einmal kurz anhalten um die im Ort frisch erstandenen Schokoriegel in den Trikottaschen zu verstauen, als ich Thorsten ein paar Meter hinter mir bemerkte. Das war nun schon das dritte aufeinander folgende Wochenende wo uns beiden das passierte und das jedes mal an anderen, weit voneinander entfernten Örtlichkeiten. Da auch er wieder auf dem Rückweg war haben wir die Fahrt gemeinsam fortgesetzt und uns nach gut 25 gemeinsamen Kilometern im Preußenhafen-Lünen noch eine Tasse Kaffe gegönnt haben. Auch Thorsten ist auf altem Stahl unterwegs und zwar auf einem 1988er Krautscheid mit kompletter Campa C-Record Gruppe, einfach nur traumhaft schön!
Da Thorsten aus Lünen kommt, hatte er es nach dem Kaffee nicht mehr weit und so trennten sich schon wenige Meter nach dem Kaffee wieder unsere Wege und ich fuhr die letzten Kilometer exakt wieder so wie ich sie begonnen hatte, nämlich allein.
Allerdings führte mich der Weg nicht direkt nach Hause, sondern zuerst noch ins Büro, welches sich in der Dortmunder City befindet, wo ich leider noch einige Dinge zu erledigen hatte, bevor es dann wieder heim ging.
Auf den letzten paar Metern meiner Tour letzten Sonntag nach Iserlohn musste ich feststellen, dass das Hinterrad an meinem rot/weißen Enik mehr oder weniger am Ende war, soll heissen - Die Speichenspannung liess sehr zu wünschen übrig und das Fahrgefühl wurde von Meter zu Meter schwammiger, was nach gut 20 Jahren natürlich auch ruhig sein darf. Da der Laufradbauer meines Vertrauens aktuell in Costa Rica verweilt, die Rennradsaison aber schon in den Startlöchern steht, habe ich nach langer Zeit mal wieder selbst ein Rad neu aufgespeicht und war dabei heilfroh feststellen zu dürfen, das man manche Dinge im Leben anscheinend in der Tat nie verlernt. Im Gegensatz zur immer noch wie neu aussehenden, bestens funktionierenden und wie am ersten Tag knatternden Hügi Compact Nabe, ist die Alesa Felge zwar nicht mehr ganz so schön anzusehen, aber technisch doch noch top und so mussten nur Nippel und Speichen neu ersetzt werden.
Bei dieser Gelegenheit habe ich mich endlich auch mal dazu aufgerafft, sämtliche - und das waren derer mehr als 40! - Rostellen mit Rostumwandler zu behandeln, um sie danach wieder in original "Wagenfarbe" zu lackieren, was Alles in Allem dann doch satte 3 Tage in Anspruch genommen hat. Nachstehend die "Zutaten" für ein gutes Gelingen. Da ich hier in der Nähe keinen Schleif/Polierschwamm auftreiben konnte um dem neuaufgetragenem Lack sein Polish zu verleihen, habe ich das mit der unten abgebildeten "A1 nano Kratzer Polish Paste" erledigt. Wenn man das mit sehr viel Geduld und Gefühl macht, bekommt man ein sehr ordentliches Ergebnis hin. Natürlich kann man das mit dem Nachpolieren auch ganz bleiben lassen, aber dann bekommt man keine fließenden Übergänge zwischen Neu- und Altlack hin.
So sind die weißen Bereiche der rechten Sitzstrebe und der mittlere und hintere Bereich des Oberrohrs fast komplett und zusätzlich unzählige kleine Macken/Roststellen neu lackiert und danach poliert worden.
Das Ergebnis sieht dann aktuell so aus und erspart mir erst einmal eine nicht ganz billige, komplette Neulackierung, wie zuerst angedacht und wer weiss wie das Rad vorher aussah, ...
... wird schnell feststellen, dass da jetzt Welten zwischen liegen.
Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, dann steht den Touren 2016 nichts mehr im Wege ...