Das man im Alter mehr Zeit für die eigenen Dinge zur Verfügung hat ist haltloser Quatsch, zumindest ist das bei mir so. So gibt es auch dieses Mal wieder anstatt eines Wochen-, einen 14 Tage Rückblick. Alter schützt vor Torheit nicht kann ich aber anstandslos bestätigen, denn vorletzte Woche habe ich dann in der Tat mal die "Niere 100" in Angriff genommen. Das ist, wie der Titel schon vermuten lässt, ein Stravasegment der ganz bescheuerten Art, da es dabei um nichts anderes geht als exakt 100 Runden, also gute 80km!, auf Zeit nur im Kreis zu fahren. Dafür habe ich genau 2:44:23 gebraucht und bin mit dieser Zeit Gesamt 8.. Dazu muss man allerdings sagen, das bis dato nur ganze 13 Leute das jemals beendet haben. Wirklich, 100 Runden auf Niere sind genauso spannend wie Dachpfannen nachts von unten und es gehört zu den Dingen im Leben, welches man nicht allzu oft in Angriff nimmt.
Danach war ich dann auch nicht mehr in der Lage freundlich in die Kamera zu blicken ...
Am darauffolgenden Sonntag waren Max und ich mal wieder allein unterwegs und hatten uns ausnahmsweise mal nicht für welliges Terrain, sondern für das Münsterland, bzw. Lipperland entschieden. Dabei sind wir auch an Schloss Heessen vorbeigekommen, wo tatsächlich mal das Eingangstor offen war und wir uns die Gelegenheit natürlich nicht nehmen liessen um mal einen Blick ins "Innere" zu werfen.
Da das Schloss eine Privatschule beherbergt ist das Tor in der Regel verschlossen, oder zumindest nicht für normale Besucher passierbar.
Von Heessen ging es zu Schloss Oberwerries und von dort dann weiter nach Herbern und damit natürlich auch vorbei an Schloss Westerwinkel.
Insgesamt sind wir so auf 108km gekommen.
Auch in der letzten Woche ging es Mittwochs wieder auf die Niere, diesmal allerdings wieder ganz moderat mit mehr als ausreichenden 40 Runden. Einen Tag später bin ich dann wieder eine meiner Hausrunden abgekurbelt.
Dabei ist mir ganz extrem aufgefallen, das auf kürzester Distanz enorme Unterschiede in Sachen vertrockneter Maisfelder zu beobachten sind.
Da ich das gut 7km lange Segment durch das ehemalige Militärgebiet Borkenberge voll auf Anschlag und das während der Mittagshitze gefahren bin, hatte ich später leichte Probleme den kleinen Anstieg nach Tetekum zu bewältigen.
Am Sonntag waren dann wieder Höhenmeter an der Reihe und die wurden im Laufe des Tages zu einer echten Herausforderung. Nach Syburg und Garenfeld waren wir noch allesamt ganz fit. Das sollte sich im Anstieg zum Gipfelkreuz aber schlagartig ändern, denn wir Alle hatten große Probleme mit der extrem schwülen Htze die an diesem Tag herrschte. Das machte sich nicht auf der physischen Seite, sondern auf der mentalen Seite bemerkbar und wenn man den Kollegen ins Gesicht schaute, hatten wir Alle den gleichen leeren Blick. Absurderweise sind wir trotz der Temperaturen für unsere Verhältnisse schnell unterwegs gewesen, sodass ich an diesem Tag fast in sämtlichen Steigungen PRs eingefahren habe.
Kurzer, obligatorischer Fotostopp am Gipfelkreuz.
Das Stück von dort runter zur Brenscheider Mühle war nach dem langen Anstieg die totale Erholung. Dummerweise war es am Sonntag dort derart voll, das wir eine gute Stunde auf das Essen hätten warten müssen, was wir fatalerweise nicht getan haben.
Also sind wir nach den Getränken hungrig weiter und das bedeutet erst einmal wieder bergauf fahren, wobei die letzte Kurve vor der Hauptstraße die mit Abstand gemeinste ist und mir satt schon Alles abverlangt, aber hungrig hat sie mir am Sonntag fast die Schuhe ausgezogen.
Die anschließende Abfahrt über den Brachtenbecker Weg ist nun auch keine die man einfach mal so geniessen kann, da sie nicht nur extrem steil, sondern durch ihre Haarnadelkurven auch extrem gefährlich ist und man gut beraten ist, es dort nicht einfach laufen zu lassen. In Altena haben wir dann endlich etwas zu essen bekommen, aber die Portionen waren leider lächerlich klein. Wenn man von Altena zurück nach Dortmund über Letmathe will gibt es 2 Möglichkeiten. 1. man erklimmt den Wixberg, oder aber 2. man umfährt diesen zwar nicht wirklich schön, aber dafür weitaus moderater über Elvringsen und Ihmert und gelangt dann von dort eben auch wieder auf die Grüner Tal Straße. Das mit dem moderat hielt sich dann leider auch in GRenzen, da der Anstieg dort zwar weitaus weniger herausfordern ist wie der Hegenscheider Weg, aber mit leerem Magen war das dann doch schn ordentlich anstrengend und ich war mit Ankunft am Kreisverkehr total fertig. Die letzte große Hürde des Tages war der Anstieg den Leckerhorst hinauf, was mir diesmal trotz der geleisteten Höhenmeter und der abnormen Schwüle außerordentlich gut gelungen ist.
Insgesamt sind wir bei dieser Tour auf gute 112km und für die Wetterverhältnisse sehr gute 1760hm gekommen.
Kommentar schreiben