Am vergangenen Sonntag ging es mit Tobit mal wieder Richtung Süden und Richtung Süden bedeutet hier ja gleichzeitig auch immer das es hügelig wird. Leider bedeutet Richtung Süden auch immer das man erst einmal irgendwie die Stadt queren muss und zweitens, das es so gut wie keine Radwege gibt und man immer Teil des Autoverkehrs ist. Die erste Steigung des Tages ist der Hülsenberg in Herdecke Schnee, mit immerhin satten 17% Steigung, was mich auf dem Chesini mit 42/26 in ordentliche Schnappatmung versetzt und ich heilfroh bin als wir endlich oben angekommen sind. Von hier geht es dann Richtung Syburg, wo wir am Gasthaus Dieckmann auf die Kontrolle der Aplerbecker CTF und Steffi treffen, die sich dort gerade ihren Stempel abholt und auf Mario wartet, der irgendwo auf der Strecke verloren ging. Die anderen Teilnehmer schauen uns derweil ein wenig verwundert an, da Tobit und ich natürlich auf Rennrädern unterwegs sind und sie nicht einordnen können ob wir damit die CTF absolvieren. Von Dieckmanns geht es dann tatsächlich ein gutes Stück durch den Wald hinauf nach Syburg, aber auch wenn man auf Waldboden mit 700x25C natürlich sehr vorausschauend fahren muss, wirkliche Probleme bereitet einem das nicht. Da die Serpentinen langweilig und die Straße am Campingplatz Sonntags arg frequentiert ist, haben wir uns für die Variante Westhofener Straße entschieden. Nun folgt der wirklich unschönste Teil der Tour, nämlich der Teilabschnitt bis Hagen Hohenlimburg. Ab hier ging es gefühlte 100km bergauf, was mich komplett an meine Grenzen brachte. Das war zum Einen der schon erwähnten Übersetzung von 42/26 und zum Anderen meiner nicht wirklich schlauen Idee an diesem Tag auf mein Pearl Izumi Übergangtrikot zu setzen geschuldet, in dem ich mich schon nach den ersten paar hundert Metern Steigung wie ein Schmorbraten fühlte. Dafür wurde man unablässig mit wunderschönen Ausblicken belohnt, vorausgesetzt man war noch in der Lage diese zu genießen.
Ich bin mir recht sicher das wenn man als Kind hier aufwächst, man sich garantiert kein Fahrrad zum Geburtstag wünscht ...
Oben am Gipfelkreuz Hagen angekommen war ich fast scheintot und hatte Mühe das sich mir bietende und nebenbei bemerkt sich auch wirklich mehr als lohnende Panorama zu genießen.
Wie gut das es ab nun nur noch bergab hinunter nach Hohenlimburg ging, denn für weitere Steigungen hatte ich keine Kraft mehr und ich wusste ja auch, das wir auf dem Weg zurück noch die Syburg vor uns hatten.
Die Westhofener Straße wieder raufzufahren ging dann aber doch weitaus besser als befürchtet, aber trotzdem war ich nach den gut 100km fix und fertig.
Ich würde ja gern öfters mal dort fahren, aber die Strecke dorthin gehört leider wirklich mit zu den übelsten was man sich von Dortmund aus radtechnisch gesehen antun kann.
Gestern dann das genaue Gegenteil. Zwar ohne Steigungen, aber dafür bis auf sehr wenige Ausnahmen komplett vom Autoverkehr entkoppelt, ging es für mich zum Münsterlandgiro 2017 nach Münster. Eigentlich wollte ich mit einigen Kollegen dorthin, aber nach und nach ist denen etwas dazwischen gekommen und so war ich dann doch allein unterwegs. Wenn ich allein nach Münster fahre bleibe ich ausnahmslos auf der B54, da diese quasi bei mir an der Haustür vorbeiführt und bis nach Münster bestens mit einem Radweg ausgestattet ist.
Die erste kleine Müsliriegelpause habe ich am Denkmal für den letzten Wolf eingelegt und wie 2 Tage zuvor war ich aus dieses Mal auf dem Chesini unterwegs.
Zur Zeit werden im Münsterland überall Kürbisse feilgeboten, aber einen solchen in die Trikottasche zu bekommen dürfte sich mehr als schwierig gestalten.
Der erste Teamwagen den ich bei meiner Ankunft zu Gesicht bekam, war zu meiner großen Freude tatsächlich der von Bora-hansgrohe, auch wenn ich gestern ausnahmsweise mal nicht deren Teamtrikot übergestreift hatte, da ich davon ausgegangen bin das ich diese Tour nicht ohne Schauer würde absolvieren können und so mal lieber auf "altes Zeug" gesetzt habe.
Kurz vorm Zielbereich habe ich dann Dirk, nebst besserer Hälfte, vom RSC Werne getroffen, mit denen ich dann auf ein Bier zusammen geblieben bin.
Münsterlandgiro ist ja auch immer irgendwie Volksfest und so war der Schlossplatz auch gestern wieder zum Bersten gefüllt.
Ein Blick Richtung Himmel liess nichts Gutes erahnen und so habe ich zugesehen das ich mich wieder aufs Rad setze. Angedacht war, wie all die Jahre zuvor ebenfalls, über den Longinusturm und Dülmem wieder retour zu fahren, aber von dort kamen derart schwarze Wolken herangezogen, dass ich es vorzog den gleichen Weg zu nehmen den ich auch gekommen war. Im Gegensatz zum Centrum, hatte es nur wenige Kilometer weiter in Hiltrup anscheinend ordentlich geregnet, sodass ich zwar regentechnisch von oben verschont geblieben bin, aber dafür von unten ordentlich "geduscht" wurde. Ein paar Kilometer später war dann mal wieder Müsliriegelpause angesagt.
Hier kann ich die Riegel von Müsliglück wärmstens empfehlen. Die sind zwar nicht ganz billig, aber erfüllen ihren Zweck bestens und schmecken dazu noch ausgesprochen gut.
Keine Tour durch Herbern, ohne Abstecher zum dortigen Schloss Westerwinkel!
Ab hier hatte ich dann mal wieder Stroboskopwetter, aber dafür so gut wie gar kein Bauerneis auf der Strecke.
Kurz hinter Lünen wurde der Himmel dann allerdings rabenschwarz und ich habe zugesehen das ich so schnell es geht heim komme und sich die Wolken bitte erst nach meiner Ankunft daheim öffnen werden.
Ein letztes Foto an Schacht V musste dann aber doch sein, da das Lichtspiel zwischen Sonne und schwarzen Wolken einfach zu schön war.
Anstatt der gewollten 160km bin ich zwar nur auf 125km gekommen, aber dafür bis auf einen kurzen Landregen so gut wie trocken geblieben.
Nächstes Wochenende geht es, vorausgesetzt das Wetter spielt mit, dann ein letztes Mal für dieses Jahr zum Longinusturm, denn das herbstliche Münsterland von oben zu sehen ist für mich ein jährliches must have ...
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