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So, damit ist unsere Bürotour 2017 also nun auch schon wieder Geschichte. Gefahren sind wir dieses Mal direkt von Dortmund aus nach Harlingen in Holland an der Nordsee. Da Holland, von der Region Limburg mal abgesehen, nicht gerade mit Bergen glänzt, hatte ich mich für das Eingang-Rickert entschieden und dieses mit der Caradice-Zip-Roll vorn und der Apidura hinten bestückt, was auch komplett ausreichend gewesen ist.

 

Christian hat auf sein neu erstandenes, altes Cilo Swiss gesetzt ...

 

und Max sich für sein Rickert entschieden. Beide hatten ihre Räder mit Giants Saddle-Bag ausgestattet, die im Gegensatz zu meiner Apidura nicht schräg nach oben, sondern doch sehr ausladend nach hinten baut, was bei Max bezüglich der geringen Rahmenhöhe von 52cm des Öfteren zu Zwangspausen geführt hat, da die Tasche Kontakt zum Reifen bekommen hatte und deswegen neu verzurrt werden musste.

 

Der 1. Tag führte von Dortmund über Haltern, Heiden und Borken nach Winterswijk. In Borken gab es auch den einzigen Defekt, in Form eines Plattens an Christians Hinterrad, der gesamten Tour zu "beklagen". Da der selbstklebende Flicken nicht halten wollte wurde kurzerhand ein neuer Schlauch montiert und die Fahrt konnte weitergehen. In Borken machten wir einen kurzen Abstecher zur Jugendburg in Gemen und durch den dortigen, alten Kern, mit seinen schönen Wasserarmen.

 

Kurz darauf passierten wir dann die niederländisch/deutsche Grenze ...

 

die ich ohne einen einzigen Blick aufs Garmin fand, da ich die Route Dortmund-Winterswik ja nun schön des Öfteren gefahren bin. Ab nun sollte uns das Garmin führen, was während der Tour noch für die ein und andere Diskussion sorgen sollte, da das Navi anscheinend nicht immer logisch vorgeht, sondern gern auch mal Umwege als Route anzeigt. Wie dem auch sei, letztendlich führt es einen aber immer zum auserkorenem Ziel, was im Fall Winterswijk der Roerdinkhof in Winterswijk-Woold gewesen ist.

 

Dieser ist nach einem verheerendem Brand 1974 in jahrelanger, mühevoller Arbeit wieder hergerichtet worden und ist sowohl was die Zimmer und das mehr als üppige Frühstück angeht, vorbehaltslos zu empfehlen.

 

 


 

Tag 2 ging von Winterswijk über Deventer nach Wapenveld und war von heftigem Gegenwind geprägt, wewegen es von diesem auch nur wenige Fotos gibt, da hier die Prämisse eindeutig auf Hauptsache ankommen, statt anschauen lag. Von Deventer selbst habe ich lediglich nachstehendes Bild gemacht, dessen dunkle Wolkengebilde sich zum Glück nicht auf uns ergossen haben, sondern mit extrem hoher Geschwindigkeit über uns herzogen.

 

Wer bezüglich der Übernachtungen nicht zwingend aufs Geld schauen muss, kann kurz hinter Deventer sehr feudal im B&B Landgoet Matanze nächtigen.

 

 

Ab hier wird Holland dann auch immer "feuchter", sprich, man bekommt einen sehr visuellen Eindruck davon, wie sehr das Land von Wasser geprägt ist.

 

Nach schier endlosen Kilometern nur gegen denm Wind haben wir dann endlich unser B&B in Wapenveld erreicht.

 

Außer uns und weiteren Übernachtungsgästen, waren dort noch diese lustigen Gesellen anwesend.

 

Auch hier gab es in Sachen Preis/Leistungsverhältnis nichts auszusetzen. Die Räume sind sauber und komfortabel eingerichtet und das Frühstück lässt keine Wünsche offen.

 


 

Tag 3, von Wapenveld nach Leeuwarden, sollte mit knapp 150km die größte Herausforderung der gesamten Tour werden. Zum Glück hatte sich der Wind fast komplett gelegt und die ersten Kilomter führten über diese herrliche Waldautobahn Richtung Kampen.

 

In Kampen selbst war gerade der Hanze Dag zugange und wir waren gezwungen unsere Räder durch die Massen zu schieben. Sowohl das Garmin, wie auch Google Maps lotsen einen Richtung Leeuwarden über die N50. Dessen alte Brücke aber durch eine neue und für den Radverkehr nicht zugängliche Brücke ersetzt wurde.

 

Also blieb uns nichts anderes übrig als uns wieder schiebend durch die Massen zu bewegen und die Ijssel via der zentral gelegenen Zugbrücke zu überqueren.

 

Der Umweg wurde einem dann zumindest mit einem grandiosen Blick auf die alten Segelschiffe versüsst.

 

Zugbrücken sind ja sowieso ein ständiger Begleiter bei Reisen durch die Niederlande, wie zum Beispiel auch diese hier in Terherne.

 

Da ich das Routing des Garmin auf "Fahrrad" eingestellt hatte, hat dieses augenscheinlich immer schöne Wegstrecken und nicht die kürzesten Wege angezeigt, was bei Christian auf großes Unverständnis gestoßen ist, sodass wir immer wieder angehalten und das weitere Vorgehen abgesprochen haben, anstatt einfach die paar Kilometer mehr in Kauf zu nehmen und dafür flüssig voranzukommen. Dazu muss man allerdings sagen, das es für ihn die erste 150er in seinem Leben war und er die letzten 50km stets am Limit fuhr.

 

Mittlerweile in Friesland angekommen gestaltete sich unser Umfeld wie folgend.

 

Aufgrund der vielen Stopps erreichten wie unser malerisches B&B in Leeuwarden dann auch erst gegen Abend.

 

Am gleichen Gewässer, ein paar Meter weiter, befindet sich diese Wohnanlage, ...

 

dessen eigenwillige Struktur sich einem erst aus der Vogelperspektive erschließt.


 

Am nächsten Morgen, beim ersten Blick aus dem Fenster, fühlte man sich inmitten einer Schimmelreiterkulisse versetzt.

 

Nach dem üppigen Frühstück hatte sich der Morgennebel größtenteils verzogen und es wurde schnell klar, dass das ein sehr sonniger und warmer Tag werden würde.

 

So war es an der Zeit ein letztes Mal die Sattelpacks zu montieren, die Pullen aufzufüllen und sich auf die Zieletappe zu machen, die ja dann nur noch von Leeuwarden nach Harlingen an die See und wieder retour ging, was insgesamt dann noch einmal 60km machte.

 

Max ...

 

Christian und ich in Harlingen an der Mole ...

 

und ein paar Kilometer weiter, bei Sexbierum (der Ort heißt wirklich so!) um genau zu sein, nochmals oben auf dem Deich.

 

 

 

Alles in Allem sind wir in diesen 4 Tagen auf 410km gekommen und dabei nur einmal, durch einen wirklich nur sehr kurzen Platzregen in Winterswijk, nass geworden.

 


 

Hier noch die Links zu unseren Unterkünften:

 

Winterwijk:

Roerdinkhof

 

Wapenveld:

De Rolders

 

Leeuwarden:

Alddiel B&B

 

 

 

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