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Die vergangene Woche hatte es in sich. Eigentlich habe ich nichts anderes gemacht als zu arbeiten und mit dem Rad unterwegs zu sein, sodass ich abends dann in der Regel zu müde war um hier zu schreiben. Zu den Routen gehörte vorgestern auch mal wieder der Sesekeradweg, der, wie ich finde, auch sehr gut mit dem Rennrad zu meistern ist.

 

Zumindest habe ich dort auf 700x23C noch nie Probleme bekommen, wenn man vom Speed, den man dort natürlich nicht wie auf Asphalt hat, mal absieht.

 

Gestern war dann mal wieder der alljährliche "Tag der offenen Tür" bei WÜTEC, wo der Besucher auch mal einen Blick hinter die dortigen Kulissen werfen kann und da Kai und ich zu unserer ersten! gemeinsam Tour des Jahres verabredet waren, bin ich schon geraume Zeit vor Ladenschluss dort eingetrudelt und habe dem bunten Treiben beigewohnt.

 

Was den Besucher erfreut, ist für die Crew natürlich immer wieder ein Tag der Extreme, wie man deutlich an Kais Gesichtsausdruck erkennen kann.

 

Für mich gab es dieses Jahr dann tatsächlich auch mal etwas zu bestaunen, nämlich dieses fast gänzlich unverbastelte GT Zaskar LE. GT gehörte zwar nie zu den Bikes die mir damals gefielen, aber nach so vielen Jahren mal wieder eines vor der Nase zu haben, erfreute mich dann doch. 

 

Pünktlich mit Ladenschluss begann es zu regnen, was uns aber nicht davon abhielt zu starten. Leider machte nach wenigen Kilometern meine HR-Bremse komische Geräusche, da sich einer der Bremsschuhe verdreht hatte. So ging "die Reise" dann erst einmal zu mir nach Hause, um dem Übel den Zahn zu ziehen. Jetzt fing es dann richtig an zu regnen und wir haben erst einmal bei einer Tasse Kaffee abgewartet, um zu sehen wie sich das Wetter entwickeln wird. Das war eine gute Gelegenheit um Kais "neues" Benotto zu knipsen, welches das für mich persönlich schönste Benotto ist, was ich je vor die Pupillen bekommen habe!

 

Der Rahmen ist absolut NOS und vom Lack her ein Traum, verbaut ist eine komplette Shimano 600 Tri Color. Nur der Vorbau geht gar nicht und wurde von Kai nur aus Ermangelung eines besseren verbaut.

 

Nachdem sich der Regen zum Glück verzogen hatte, ging es also auf die Piste, aber wiederum einige Meter weiter, hörte ich Kai fluchen, das sein Hintern bereits jetzt schon pitschnass war, was zur Folge hatte, das wir erst noch einmal zu ihm sind, damit er sich eine Regenhose überstreifen konnte. Gesagt, getan - und so sind wie mit "ein wenig" Verspätung tatsächlich noch los gekommen, allerdings mit dem uns von seiner Frau aufgebürdetem Handycap 2 1/2 Stunden später wieder daheim sein zu müssen. Das bedeute für die von uns angedachte Tour einen ca. Schnitt von 30km/h. Den haben wir Dank des Rückenwindes bis Nordkirchen auch problemlos geschafft, ...

 

und dort zumindest ein paar Minuten verschnauft.

 

Da der Wind aber auf der Rückfahrt nicht nur von vorne kam, sondern dazu auch noch ordentlich zulegte, ging der Schnitt Kilometer um Kilometer in den Keller, sodass an eine Einhaltung der Vorgabe nicht mehr zu denken war. Dazu kam das Kai ab Cappenberg am Ende seiner Kräfte war und von dort an jeder noch so kleine Hügel für ihn zum "Tourmalet" wurde, ein Gefühl was jeder von uns kennt und auch schon durchgemacht hat. Wenn nix mehr geht, geht halt nix mehr!  Also nach Möglichkeit einfach nur rollen lasen.

 

Am Ende hatten wir dann einen Schnitt von 21,7km/h und ich habe mir kurz vor daheim noch eine 8 in das Hinterrad gefahren, aber nix wildes.


 

Heute wäre dann eigentlich die RTF in Unna an der Reihe gewesen, aber während meiner Fahrt dorthin habe ich von Mario eine SMS erhalten, dass er sich im Start/Zielbereich die Sattelstützenklemmbolzen geschrottet hat und mit Steffi deswegen nicht würde starten können. Da ich keine Lust hatte allein auf die Strecke zu gehen, habe ich kurzerhand meine Pläne geändert und bin in Kurl nicht Richtung Unna, sondern Richtung meiner Schlösserroute abgebogen. Da die beiden in Werne wohnen, habe ich meinen Besuch angekündigt und bin in Oberaden zuerst auf den Sesekeradweg und später auf dem Kuhbachweg gefahren, wobei letzterer mit dem Rennrad keinen Spaß macht, da man auf diesem überhaupt nicht vorwärts kommt. So habe ich zugesehen das ich schnellstmöglich wieder Asphalt unter die Pneus bekomme und bin via Rünthe nach Werne gefahren. Bei Steff & Mario wurde ich mit superleckeren Apfelpfannkuchen vom Feinsten, sowie Kaffee bewirtet und durch ihre neue Wohnung geführt. Ich hätte dort noch Stunden verbringen können, aber meine Beine wollte halt noch eine gewisse Strecke abkurbeln und so bin ich dann gute 1 1/2 Stunden später wieder los, wobei sich auf den ersten Metern die vielen Pfannkuchen als ordentlicher Ballast bergauf bemerkbar machten. Das Wetter wurde besser und besser und ich hatte die Straßen für mich allein.

 

Von Werne ging es zuerst zu Schoss Westerwinkel bei Herbern, wo allerdings die Hölle los war, was mich dazu bewog erst gar nicht anzuhalten, sondern weiter durchzuziehen. Die Pause habe ich dann am "Geographischen Mittelpunkt der Gemeinde Nordkirchen" eingelegt.

 

Wie unschwer zu erkennen ist, hatte ich keine Lust die Acht aus dem Enik zu zentrieren und bin so heute mal wieder auf dem Eingang-Rickert unterwegs gewesen. Darüber hat sich das Münsterland wohl derart gefreut, das man ihm zu Ehren gleich mal die Fontäne am Nordkirchener Schloss in Gang gesetzt hat ...

 

Nordkichen, vorbei am Ternscher See und letzte Pause vor Haus Sandfort, ...

 

... bevor es wieder heim ging, wo am Ende der Tour gute 92,8km zu Buche standen.

 

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