Gestern hatte der RSC Werne zur Karfreitags-Struwelessen-Tour nach Herzfeld geladen und so hatte ich mich schon recht früh von Dortmund mit dem Rad nach Werne aufgemacht, was ob des richtig fiesen Dauerregens keine wirkliche Freude war. Da die einzige Möglichkeit den Regen zumindest ein wenig erträglich zu machen darin besteht ordentlich in die Pedale zu treten, war ich entsprechend viel zu früh am Treffpunkt und so bin ich direkt zu Daniel gefahren und bin dort mit Kaffee versorgt worden. Eine gute halbe Stunde später sind wir dann gemeinsam retour zum Treffpunkt aufgebrochen, aber außer Dirk war dort niemand mit dem Rad erschienen. Peter und Frau waren mit dem Wagen gekommen und haben unsere Rucksäcke im Auto mit nach Herzfeld genommen. Mir war ab diesem Zeitpunkt schon klar, dass das mit den Beiden kein Zuckerschlecken werden würde, da die zwei im Gegensatz zu mir voll aktiv im Rennzirkus involviert sind und kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht ging es auch schon sehr rasant los. Keine 10km weiter war ich bereits komplett durchnässt, wobei ich mir bis heute nicht sicher bin ob vom Regen, oder dem eigenen Schweiß. Irgendwann wurde mir klar, das wir keinesfalls auf direktem Wege zum Gasthof unterwegs sind, was ich bei der Witterung sehr begrüßt hätte, sondern im Schulte'schen Zickzackkurs dorthin unterwegs waren und dabei jede mit Gülle und Mist verdreckte Nebenstrecke unter die Pneus nahmen. Genau das wurde mir konditionell dann zum Verhängnis, denn nicht das ich eh schon Probleme hatte deren Hinterräder bei Rückenwind zu halten, bei Gegenwind konnte ich mich nicht in ihren Windschatten machen, da die Reifen derart viel Gülle nach hinten warfen, das ich Abstand halten musste und so voll gegen den fiesen Wind ankurbeln durfte. So war ich bei Ankunft in Herzfeld erst einmal völlig am Ende, weswegen ich auf nachstehendem Foto auch nicht mehr in der Lage war freundlicher zu gucken.
Nur ein paar Meter weiter befindet sich der Gasthof Orthues, wo es Karfreitag immer diese "sagenumwobenen" Struwen zu essen gibt. Als wir unsere Räder vor dem Gasthof abgestellt hatten, war mir nicht recht wohl dabei völlig durchnässt und obendrein mit Schlamm und Gülle eingesprenkelt dort einzukehren, aber nachdem wir uns von der "oberen" Schicht draußen befreit hatten sind wir dann unglaublich freundlich und nett begrüßt worden. Nicht nur das, man hat uns mit einem Berg Handtüchern, einem Föhn, sowie der Option unsere Sachen im hauseigenen Trockner trocknen zu lassen regelrecht umsorgt, sodass wir ein paar Minuten später zumindest halbwegs trocken und notdürftig frisiert am Tisch Platz nehmen konnten. Monika & Peter, sowie ein anderes RSC-Paar, deren Namen ich peinlicherweise wieder vergessen habe, waren bereits anwesend und so kam ich ein wenig später zum ersten Mal in meinem Leben in den Genuss von Struwen, die so aussehen, aber noch viel besser schmecken!
Irgendwann ist leider auch die gemütlichste Runde mal zu Ende und so war es an der Zeit uns wieder in die Klamotten zu werfen und den Heimweg anzutreten. Da wir unsere Softshells aus verständlichen Gründen natürlich nicht in den Trockner geben wollten, waren diese immer noch pitschnass, außer die von Daniel, da er sich von Peter eine komplette zweite Garnitur hat mitbringen lassen. Beim Anziehen meiner Jacke war mir jedenfalls schnell klar, das ich auf das Angebot von Monika und Peter mich mit dem Wagen heimzufahren würde eingehen müssen, da die immer noch vollgesogen war und mir bereits beim Hinaustreten, wo es immer noch Bindfäden regnete, die Zähne zu klappern anfingen.
Ich kann mich bei den beiden gar nicht oft genug dafür bedanken!
Zuhause angekommen war dann auch als erstes ein heisses Bad angesagt, bevor ich gute 2 Stunden damit verbringen musste mein Rad wieder auf den Zustand zu bringen, den es vor der Tour innehatte.
Heute zeigte sich das Wetter dann von der exakt anderen Seite. Ein strahlend blauer Himmel begrüßte mich bereits beim Aufstehen und so war schnell klar, das ich dieses Traumwetter für eine ausgedehnte Tour nutzen würde. So fuhr ich diesmal in weitaus moderaterem Tempo Richtung Haltern am See, um vor Haus Vogelsang meine erste Pause einzulegen.
Via Ahsen, Hullern, Haltern und Lippramsdorf, führte mich die Route bis nach Lembeck, wo ich dann kehrt machte und auf meiner Rückfahrt an den Hullerner Stauseen eine längere Pause einlegte.
Heute funktionierte es dann auch wieder mit dem Lächeln ...
Das einzig nervige heute, waren die unzähligen Motorräder unterwegs, von denen mich einige wirklich gerade mal im Zentimeterabstand überholten. Die nächste kleine Pause war dann an der Kökelsumer Schleuse an der Reihe, welche ich, obwohl schon hunderte Male gesehen, immer wieder faszinierend finde, ...
aber auch der Blick auf die andere Seite der Brücke weiss zu gefallen.
Heute war auf meiner gesamten Tour nichts mehr von Gülle und Mist zu sehen und so wie der Belag auf nachstehendem Foto sah es fast überall aus.
Seit der Karfreitagstour weiss ich auch wieder wo ich mich radsporttechnisch einzuordnen habe, irgendwo zwischen "Stützräder sind nicht mehr von Nöten" und "Ach ja, die hatten ja auch Schutzbleche montiert und waren deshalb schneller als ich!" :-)
Montag geht's dann zur RTF nach Waltrop, wahrscheinlich im Regen ...
Kommentar schreiben
Peter Wenner (Sonntag, 27 März 2016 10:53)
Hi Roger, Dagmar, meine Schwester und mein Schwager Jürgen waren das andere Paar in Herzfeld. Viele Grüße und wir sehen uns in Waltrop!
ph0t0ne (Sonntag, 27 März 2016 11:00)
Hallo Peter, Danke für die Info. Deine Schwester tat mir echt leid als sie da so dichtgedrängt neben mir vollverschwitztem Vogel sitzen musste.
Bis Waltrop!
Daniel (Sonntag, 27 März 2016 11:45)
Wir machen den Schultenschen ZickZack Kurs noch mal bei besserem Wetter. Dann haben wir auch noch Zeit, uns mal die Storchenkolonie in den Ahsewiesen anzugucken. Ich hoffe, dass es morgen einigermaßen trocken bleibt. Bis denne
ph0t0ne (Sonntag, 27 März 2016 11:54)
Dann muss ich mir aber vorher ein E-Bike zulegen, oder mich mit Energieriegeln vollfuttern :-)