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Mit der RTF in Haltern stand gestern dann also schon wieder das Ende der RTF-Saison 2015 auf dem Programm. Dabei habe ich nach all den Jahren ein Novum erlebt, denn es war tatsächlich das erste Mal, das ich auf meiner Hinfahrt keinem einzigen anderen Fahrer , respektive irgendeiner Gruppe begegnet bin. Das wird zum Einen der nicht wirklich einladenden Witterung, zum Anderen aber auch dem nicht mehr zu übersehenden Abwärtstrend in Sachen RTF geschuldet sein. Wie dem auch sei, ich bin also nach Kaffe und Brötchen ab auf's Rad und habe die gut 45km nach Haltern unter die Pneus genommen. Da ich dem gestrigen "Wetterbraten" nicht wirklich getraut habe, war das Columbus mit Schutzblechen diesmal das Rad der Wahl.


Nicht einmal Autofahrer sind mir bei meiner morgendlichen Tour zu Start/Ziel begegnet, sodass ich die gesamte Strecke so gut wie allein unterwegs war, was durch den Morgendunst bedingt schon fast surrealistische Züge hatte.


Ein Sinnbild münsterländischer Morgenruhe, waren gestern die beiden Bänke bei Haus Vogelsang.


Auch am Halterner Stausee das gleiche Bild. Morgenidylle pur! 


Bei Start/Ziel dann exakt das Bild welches ich befürchtet hatte, kaum jemand vor Ort und so hatte ich für mich entschieden, das ich es mit den gut 90km Hin/Rückfahrt gut sein lassen  und mich nicht allein auf eine der 3 Strecken machen würde. Also habe ich mich ins Innere begeben und dort bei Kaffee und Kuchen, sowie später einer heißen Bockwurst mit Bekannten die Saison Revue passieren lassen.  


Irgendwann kam Daniel dann von seiner 120er Runde wieder rein, hat mir einen linken 600er Tri-Color Kurbelarm für einen Kollegen in die Hand gedrückt und so bin ich dann, wieder komplett allein, Retour nach Dortmund gefahren.


Da die Strecke nach Haltern an sich schon immer sehr schön ist, habe ich die RTF als solches jetzt nicht wirklich vermisst. So ist die Saison 2015 also passe und man sieht sich spätestens am 3.1.2016 in Capelle wieder.

Da startet dann nämlich schon wieder die WWBT-2016!


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Kommentare: 4
  • #1

    Patrick (Dienstag, 20 Oktober 2015 05:31)

    Ja das mit dem Rückwärts bei den RTF ist schon nicht so einfach. Zum einen kommt nicht wirklich junges Blut in die Vereine, noch ist die Leistungsbereitschaft eine Station zu betreuen und lieber selber zu fahren auch ein Mangel von Sozialkompetenz des Einzelnen. Diese Meinung teilt auch ein Freund von mir der Leiter der Radsportabteilung des PSV Bork ist.
    Ferner können einige Vereine mangels finanziellen Hintergrund keine Punktebringenden Meisterschaften ausrichten und so wandern die vielleicht gerade neu rekrutierten Fahrer und Fahrerinnen zu anderen Vereinen ab.

    Zu dieser Abwanderung hat aber auch der massive Imageverlust der Tour de France oder ähnlichen Radsportveranstaltungen beigetragen. Schade das nicht mehr der Idealismus sondern das Geld regiert. So werden Fahrer massiv unter Druck gesetzt und großartige Talente verheizt (siehe Pantani) und schlimmer noch. Einmal im Dopingsumpf gelandet ist es wie ein dauerhaftes Brandmahl au der Stirn des Fahrers.

    Dennoch üben wir unser Sport mit Leidenschaft aus, egal ob als Schrauber und Fahrer oder als Sammler schöner Radkunst die es zu erhalten gilt.

    So das war ein Ausschnitt aus meiner persönlichen Netteberger Bergpredigt ;-)
    Beste Grüße von Bike-Nerd

  • #2

    ph0t0ne (Dienstag, 20 Oktober 2015 11:11)


    Moin Patrick,
    das mit dem "Rückwärts" ist ja nur bei den RTF der Fall, die CTF haben dagegen regen Zulauf. Das Ganze ist wohl eher so 'ne Sache des Zeitgeists. Rennradfahren im "Rudel" ist da anscheinend nicht mehr wirklich "hip" genug. Entweder man fährt MTB, oder aber messengertechnisch mit Kappe und Fixie. Ich habe allerdings die Hoffnung das viele der jetzigen MTBler irgendwann mal zumindest zeitweise auf einem RR unterwegs sein, und dann den Geschmack daran finden werden.

    Merke: Auch Sportarten unterliegen dem Zeitgeist, der Entropie und dem Zerfall! :-)

    Beste Grüße reTour,
    Roger

  • #3

    Patrick (Dienstag, 20 Oktober 2015 12:09)

    Na da gebe ich Dir natürlich recht. Es ist alles vom Geiste der Zeit beseelt.
    Amüsant erscheint noch eine alte Aussage, wonach das MTB nur eine Randerscheinung sein sollte. ;-)

    Aber egal ob RR, MTB, Sisp oder Fixie. Unter dem Strich muss Spaß stehen :-)

  • #4

    ph0t0ne (Dienstag, 20 Oktober 2015 16:57)


    Ohne Spaß ist Käse! ^_^