Puh, da befindet sich Deutschland, wie auch große andere Teile Europas, aktuell im Würgegriff einer fast unerträglichen Hitzewelle, die lediglich mal von schweren Gewittern unterbrochen wird, um danach noch unerträglicher zu werden. Gar nicht fahren ist auch keine Lösung und so bin ich auch die gesamte Zeit über immer mal wieder auf's Rad gestiegen und habe meine Kilometer abgekurbelt. Mal schneller, mal langsamer, je nach Witterungslage. Einzig das Bloggen war mir bei der Hitze nicht möglich und so gibt es erst heute eine kleine Zusammenfassung der letzten Tage, auch wenn die Temperaturen eigentlich immer noch viel zu hoch sind. Der gefühlt schlimmste Tag der Hitzewelle war letzten Donnerstag, sodass ich an diesem zwar gefahren bin, aber das mal ganz unvernünftigerweise ohne Helm.
Die Durchnittstemperatur! an diesem Tag lag laut meinem Tacho bei satten 38°C und lag gefühlt noch um Einiges höher, sodass ich meine Tour so gelegt hatte, das ich größtenteils durch bewaldetes Gebiet gefahren bin, was die Sache zumindest ein wenig erträglicher gemacht hat.
Der Freitag begann, wie der Donnerstag geendet hatte - unerträglich warm. Diesmal wehte allerdings ein laues Lüftchen, was dafür gesorgt hat, das ich wieder mit Helm fahren konnte. An jenem Freitag bin ich ausnahmsweise mal Richtung Westen unterwegs gewesen.
Richtung Westen, das ist und bleibt im Ruhrpott ein Abenteuer der besonderen Art. So ist es von Dortmund bis Castrop-Schwerin eigentlich ganz idyllisch zu meistern, aber ab dort wird die Fahrt, zumindest was Rennräder betrifft, zu einer einzigen Tort(o)ur. Entweder sind die "Radwege" so übel, das man sie nicht befahren kann, oder erst gar nicht vorhanden. Ist ja eigentlich auch kein Ding, fährt man halt auf der Straße, aber wer Castrop kennt, weiss da es sich dort nicht besser verhält. Gullideckel, die einen halben Meter tiefer liegen als der Rest der Straßendecke, Autos die einen fast mit dem Außenspiegel vom Rad holen etc. pp. Da ist man dann jedes mal heilfroh, bin mir gerade nicht ganz sich ob "heilfroh" noch politisch korrekt ist?!?, wenn man diese Passagen unbeschadet überstanden hat und es Richtung Bladenhorst geht.
Eine kleine Verschnaufspause am Schloss in Bladenhorst war dann auch bitter nötig!
Seit Wochen steht der Sonntag ja ganz im Zeichen für gemeinsame Touren mit Kai. So sollte es auch am vergangenen sein, eigentlich ... Mitten in der Nacht, gegen 7:30 Uhr, treffen wir uns also wie üblich bei Kai vor der Tür. Diesmal müssen wir allerdings schon vor dem Start ein erstes Mal Unterschlupf unter seinem Carport suchen, da direkt mit meiner Ankunft der Himmel seine Pforten öffnet. Da der Regenschauer aber nur von kurzer Dauer ist und selbst um diese unchristliche Zeit das Quecksilber schon ordentlich oben ist, trocknen die Strassen recht schnell ab und so befinden wir uns gegen kurz vor 8:00 Uhr auf der Piste. Das angepeilte Ziel war diesmal Davensberg und weil der Wind ganz ordentlich von Achtern kam, kamen wir unserem Ziel auch recht schnell näher. Kurz vor Ascheberg legten wir eine kleine Trinkpause ein ...
und was sich da links oben hinter Kai zusammenbraute und auf dem Foto noch so gar nicht bedrohlich aussieht, ...
sollte sich nur ein paar Minuten später, ohne zu übertreiben, zu einem der heftigsten Wolkenbrüche entwickeln, die ich in meinem Leben je erlebt habe. Unmittelbar bevor uns die ganze Wucht dieses "Naturschauspiels" erfassen konnte, fanden wir Unterschlupf in einem Fitness-Zentrum, das zum Glück gerade seine Pforten geöffnet hatte. Das nachstehende Bild vermag es nicht mal ansatzweise zu verdeutlichen, was da vom Himmel gefallen ist.
Nach dem Schauer, ist vor dem Schauer und so haben wir zugesehen, das wir während dieser kurz innehielt, so schnell wie möglich zum Bahnhof in Ascheberg gelangen, wo es dann richtig losging und zwar so richtig, das uns unter dem Wellblechdach des dortigen Fahrradunterstands ganz schön mulmig wurde.
Bei solchen Unwettern ist die einzig logische Konsequenz abzubrechen. Alles andere wäre unverantwortlich und so befanden wir uns anstatt auf unseren Rädern, im Radabteil der Bahn wieder, wo ein Trockenlegen der Gliedmaßen anstand.
Da ich gestern frei hatte, bin ich die Davensbergtour einfach noch einmal gefahren. Diesmal allerdings unter traumhaften Bedingungen. Nicht zu warm, nicht zu kalt und ein regenmüder Himmel. Erste
Landmarke dieser Tour ist das Cappenberger Schloss.
Von Cappenberg geht es nach Nordkirchen, weiter über Ascheberg bis zum Ziel nach Davensberg, wo ich grundsätzlich meine Pause am wunderschön restaurierten Burgturm mache.
Wie fast immer wenn ich allein unterwegs bin, mit dem Rickert.
Im Gegensatz zu sonst, bin ich diesmal nicht exakt so retour gefahren wie ich gekommen bin, sondern habe den Rückweg über Ottmarsbocholt, Lüdinghausen und Vinnum gewählt.
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