Sonntag, der Tag an dem ich bis dato so gut wie jede RTF der Region mitgenommen habe, mausert sich immer mehr zu dem Tag an dem ich entweder mit Kai, oder Wil, die Wege der Gegend unter die Pneus nehme. Wo ich anfangs erst sicher war das mir das Fahren in der Gruppe fehlen würde, stelle ich immer mehr fest, wie angenehm es auch sein kann lediglich zu zweit unterwegs zu sein. Das immer häufiger auffallende egomanische Verhalten von Teilnehmern bei einer RTF tut ihr übriges dazu. Das fest angepeilte Ziel der gestrigen Runde war Schloss Lembeck bei Dorsten, für die ich eine Tourzeit von 6-7 Stunden veranschlagt hatte, da wir auf unseren Touren eigentlich immer auch einkehren und hier und da mal an schönen Stellen eine Pause einlegen, man ist ja schließlich nicht auf der Flucht. Pünktlich gegen 10:00 Uhr stand ich dann bei Kai auf der Matte und musste erst einmal schlucken, als er mir mitteilte, das er spätestens gegen 15:00 Uhr wieder daheim sein sollte. OK, also auf die Räder geschwungen und ab auf die Piste. Ein paar Kilometer weiter, Achtung Situationskomik! - nämlich in "Oberlippe", sticht mich eine Wespe in ebendiese. Holy Sh*t und Aua, wobei der Schreck größer war als der wirkliche Schmerz. Wenn der Schmerz jetzt auch nicht wirklich vorhanden war, so tat die Lippe das, was betroffene Stellen nach Wespenstichen in der Regel zu tun pflegen, sie schwoll an, was meinen Begleiter, nachdem ihm klar war das ich wohl nicht sterben würde, zu diversen Lachanfällen verleitete. Hier stellt sich dann immer die Frage: Abbruch, oder weiterfahren? Ich war komplett auf Tour geeicht und so setzten wir diese nach wenigen Minuten fort. Kai fröhlich, ich ein wenig sabbernd.
Da wir nun noch einmal Zeit verloren hatten, bestand unsere Pause am Halterner Stausee nur aus dem Verzehr von Müsliriegeln und dem Knipsen eines Fotos.
Riegel rein, mit Wasser runterspülen und weiter gekurbelt. Dabei selten unter die 34er Marke gerutscht und recht zügig in Lippramsdorf angekommen, wo wir dann, wie unzählige andere Rennradfahrer ebenfalls, ins dortige Cafe eingekehrt sind. Zwischen all dem modernen "Gedöns" gab es auch dieses schöne alte Nishiki zu bestaunen.
Schon auf der Straße die zum Schloss führt war klar, das es da gestern irgendeine große Veranstaltung geben musste, denn sämtliche Wiesen in Schlossnähe wurden als Parkplätze genutzt und es wimmelte von Menschen. Grund des Andrangs war die "Landpartie", eine viertägige Veranstaltung auf dem Schlossgelände, wo sich Betriebe der Region präsentieren können. Für uns der Anlass sich nur bis zum Tor zu bewegen und dort ein wenig zu verweilen.
Mein Enik und Kais Quantec,
sowie der Quantecbesitzer ...
und der Enikfahrer himself.
Da die Zeit drängte haben wir uns nach kurzem Aufenthalt wieder auf die Räder gemacht und sind flugs Kette rechts wieder Richtung Heimat gefahren. Meine Schwellung an der Lippe war zu diesem Zeitpunkt zum Glück auch schon wieder Geschichte und so sind wir letzten Endes mit einem ordentlichem 31,7er Schnitt und bester Laune wieder daheim angekommen.
Auch wenn die Tour jenseits von gemütlich war und ich so wie gestern nicht gerne übers Land rase, war es jeden gefahrenen Kilometer wert. Allerdings ist zu überlegen ob wir in Zukunft dann nicht einfach ein ganzes Stück früher starten sollten um nicht irgendwelchen sich schließenden Zeitfenstern entgegen zu hecheln.
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Kai-Roland Brüsch (Montag, 08 Juni 2015 19:39)
Egal wie begrenzt die Zeit, jede Kurbelumdrehung ist es wert mit dir dir am Rad zu drehen.
freu mich auf einen neuen turn.
Gruss Kai
ph0t0ne (Montag, 08 Juni 2015 23:16)
Josewohl, bin schon dabei 'ne Tour für's kommende WE zu planen. Schaun wir mal wo's uns dann hintreibt :-)
Daniel (Montag, 08 Juni 2015 23:24)
Sei froh, dass Du nicht allergisch auf Wespenstiche reagierst.
Mich hatte mal eine am Kraftwerk in Heil in die Lippe gestochen.
Ich habe es dann kaum noch bis nach Werne geschafft. Musste
mich dann erst einmal 2 Stunden hinlegen. Erst dann ging es mir
wieder besser.
ph0t0ne (Dienstag, 09 Juni 2015 09:45)
Toi, Toi, Toi, bin ich was es das angeht quasi immun. Vom Stich über die Schwellung bis zum totalem Abklingen ebendieser hat sich das Alles zum Glück innerhalb einer Stunde abgespielt.