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Westfalen Winter Bike Trophy 2015 - 6. Lauf Möhnesee

Eigentlich sollte man die einzelnen Läufe der WWBT ja nicht miteinander vergleichen, da dies äußerst ungerecht ist, weil die "Ruhrgebietsveranstaltungen" landschaftlich und technisch natürlich schon naturgegeben nicht mithalten können, aber trotzdem freue ich mich jedes Jahr wieder wie ein Kleinkind wenn der RSV Hansa Soest zur CTF am und um den Möhnesee einlädt. So war ich auch heute wieder in aller Herrgottsfrühe hochmotiviert mit dem Rad zum verabredeten Treffpunkt an der B1 unterwegs, wo mich Dieter mit dem Wagen eingesammelt hat. Nachdem die Räder ordentlich im Wagen verstaut waren ging es dann via der A44 Richtung Möhnesee, wo uns direkt nach Verlassen der Autobahn eine Winterlandschaft zum Dahinschmelzen in Empfang nahm. 

 

Nach unserer Ankunft in Günne, dem Auffinden eines geeigneten Parkplatzes, dem Montieren der Räder und dem Einschreiben, oder sagt man jetzt Einlesen?!?, war erst einmal das zwingend notwendige zweite Frühstück in Form von 3 Stücken Kuchen und Kaffee angesagt. 


Gegen 10:30 Uhr sind wir dann mal gemütlich losgetuckert, wo Dieter auf seinem CX zum letzten male für lange Zeit so etwas wie Grip unter seinen Pneus verspürte.


Denn keine 2 Minuten später war es damit dann wirklich vorbei und man bekam ganz schnell eine Vorstellung von dem, was einen da auf den kommenden Kilometern erwarten würde. So wurden die Anfangskilometer bis zur K1, die komischerweise fast schneefrei war, von den Meisten dazu genutzt sich mit dem schlüpfrigen Untergrund vertraut zu machen.


Direkt nach der 1. Kontrolle kommt dieser elend lange - und ich meine wirklich elend lange!  - Anstieg in den Wald hinauf, der mit jedem gemachten Höhenmeter mit mehr Schnee auf einen wartete und einem auf unmissverständliche Art und Weise klarmachte, warum diese Veranstaltung so heisst, wie sie heisst.


Irgendwann kam der Zeitpunkt wo man, oder zumindest ich, das Gefühl für den Untergrund verlor, da man sich nie sicher war, ob das da unter einem jetzt noch Schnee, doch schon Eis, oder halt ein Gemisch aus Beidem war. Also war ab hier oberste Vorsicht geboten, es sei denn man war auf Spikes unterwegs. Die Nobbys an meinem Rocky Mountain haben wie hier auf den nachstehenden Bildern ihren Dienst auch ohne Spikes ganz ordentlich verrichtet, auch wenn ich ab und an mal in Kurven meinen Fuß ausstellen musste.


Die K2 mitten im Wald - Die dortigen Helfer sind wie jedes Jahr die wahren Helden dieser CTF, da es für die Beiden wirklich gar keine Möglichkeit gibt sich mal zu setzen. Chapeau!!!


Meiner einer  ...


und Dieter, der auf den "Seifenpassagen" mit seinem CX doch das ein und andere Problem bekam. 


Mein Möhneseeschneetrailbezwingerbike, das gute alte '94er Rocky Mountain. Kommt aus Kanada, kennt Schnee und Eis :;-)


Trotz der teils widrigen und wie schon erwähnt ja auch nicht ganz ungefährlichen Passagen, hatten eigentlich alle ein leichtes Grinsen im Gesicht.


Auch wenn es das Bild nicht hergibt, dieser Abschnitt war einer der mit Abstand rutschigsten, weswegen ich dort wohl auch so angestrengt schaue.


Dieters CX, in artgerechter Umgebung ...

 

Wenn man die Abfahrt, die in etwa gleichlang mit dem zuvor gemeisterten Anstieg sein wird, gemeistert hat, was nicht wirklich jedem dort gut gelungen ist, landet man wieder unten am See, der wie immer eine Traumkulisse bildet und einen innerhalb von Sekunden für die gerade erlebten Rutschpartien in der Abfahrt entschädigt.

 

Ein ganzes Stück am Seeufer entlang und über die Bundesstraße hinweg erreicht man dann die K3, wo heute leider nur noch trockenes Brot auf uns wartete, aber das ist ja immer noch besser als gar nix.

 

Nach dem Verzehr ebenjenen Brotes und zwei Tassen warmer Brühe ging es von dort also auf die letzten Kilometer. Direkt nach dem Kontrollpunkt befindet man sich abermals in einem ordentlichen Anstieg und ich höre Dieter hinter mir sagen: "Boah, ich habe keinen Bock mehr." Da ich das als einfache Unmutsäußerung bezüglich der Steigung und des hier wirklich extrem miesen, rutschigen Untergrunds abtue, habe ich darauf nicht wirklich große Beachtung gelegt und bin weiter bergauf geradelt. Erst ganz oben musste ich dann feststellen, das mein Mitfahrer irgendwie nicht mehr zugegen war. OK, dachte ich, der wird sich jetzt den Berg hoch quälen, da kann ich ja schon mal langsam die Abfahrt in Angriff nehmen. Langsam ist das Stichwort, denn diese Abfahrt hatte es dann in der Tat in sich. Mit steifen Handgelenken unten am See angekommen, habe ich eine geschlagene Viertelstunde auf Dieter gewartet, bevor mir klar wurde, das er das mit dem "Kein Bock mehr" wörtlich genommen hatte und wahrscheinlich via der Bundestraße ins Ziel gefahren sein wird, was allemal die bessere Wahl darstellt, als verletzt im Waldgraben zu liegen. So bin ich dann auch die letzten paar Kilometer weiter allein gefahren und wie angenommen, war mein "Mitfahrer" bei meiner Ankunft auch schon zugegen.

Fazit:

Ein Traum! Ein Traum! Ein Traum!!! 

Auf Wiedersehen Möhne - Hallo Dortmund!

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Kommentare: 2
  • #1

    W. Korz, Hansa Soest (Montag, 09 Februar 2015 17:55)

    Hallo,
    ich freue mich jedesmal auf Deinen Bericht.
    Humorvoll aber ganz real beschrieben.
    Bei der Verpflegung an K3 hast Du leider etwas Pech gehabt.
    Es gab ein Zeitfenster von 20 Minuten, wo es an Verpflegung fehlte.
    Im nächsten Jahr wird es besser gemacht. Ich hoffe, wir können Dich dann wieder begrüßen.

  • #2

    ph0t0ne (Montag, 09 Februar 2015 22:54)


    Auch Hallo,
    wie schon erwähnt, war es ja nun auch kein Drama mit dem trocken Brot
    und um es mit den Worten eines berühmten kleinen Galliers zu sagen:
    "Wenn mir nicht der Himmel auf den Kopf fällt, bin ich natürlich auch nächstes Jahr wieder dabei!" ;-)