Da sich nach dem Büro eine Fahrt in die Haard nicht mehr lohnt, ging es heute dann doch mal wieder in den von mir "so sehr geliebten" Süden und wie stets wenn es dort lang geht, ist ein Besuch oben auf der Hohensyburg Pflicht, denn wenn ich schon Richtung Ruhr unterwegs bin, will ich ja auch zumindest den schönen Ausblick in ihr Tal geniessen können.
Die Fahrt mit einem Gang durch die Bittermark hoch zur Burg macht grundsätzlich durstig, zumindest mich.
Da das Wetter weitaus besser war als die Prognosen es vorhergesagt hatten, hatte ich mich spontan dazu entschieden die Tour ein wenig auszudehnen und so bin ich seit ewigen Zeiten mal wieder den Syburger Bergbauweg runtergefahren und hatte ganz vergessen dass das mit 'nem Drop Bar nicht wirklich zu den leichtesten Dingen gehört. Vor Allem die ersten Kehren haben es in sich, da die nicht nur immens steil und dazu auch noch seitlich abfallend, sondern mit dickem Wurzelwerk übersät sind. Hat man diese Passage erst einmal gemeistert, muss man sich zwar immer noch auf die fetten Wurzeln konzentrieren, aber zumindest fällt der Trail jetzt nicht mehr so extrem seitlich ab, sodass man nicht Gefahr läuft rechts oder links wegzurutschen und man das Bike ordentlich laufen lassen kann.
Der Syburger Bergbauweg heißt nicht umsonst so und irgendwann landet man unversehens vor einem dieser elend winzigen Stollen und fragt sich, wie die armen Schweine damals darin schuften konnten?
Damit die "Größe" halbwegs zu erahnen ist, habe ich mal das Bike als Vergleich dazu gestellt ...
Irgendwann endet der Trail auf der Straße und es bleibt einem nichts anderes übrig als die letzten Meter runter zur Ruhr auf ebendieser zu absolvieren, was der Geschwindigkeit zwar dienlich, aber dem Spaß eher hinderlich ist. Ein Blick von der Ruhrbrücke zurück hoch zur Hohensyburg. Links das Kaiser Wilhelm Denkmal und rechts der Vincketurm, das ist jener an dem ich oben meine Pause eingelegt hatte.
Direkt hinter der Brücke führt der Ruhrtalradweg entlang, auf welchem ich meine Runde dann fortgesetzt habe. An den Wochenenden sollte man diesen als Radfahrer möglich weiträumig umfahren, da dann dort 48 Stunden Dauer Rush Hour angesagt ist, aber an einem sonnigen Donnerstagnachmittag kommt man gut voran und muss sich den Weg lediglich mit ein paar radelnden Seniorengruppen teilen.
Am Laufwasserkraftwerk Hengstey wird die Ruhr dann abermals überquert.
Über Herdecke und Wetter, wo die Ruhr wieder einmal überquert werden muss, geht es dann weiter nach Witten. Kurz vor Witten erblickt man auf der anderen Ruhrseite das Berger-Denkmal auf dem Hohenstein, meinem nächsten Ziel der Tour.
Richtig, wieder die Ruhr überquert und dann den in der Tat knackigen Anstieg zum Denkmal mit nur einem Gang in Angriff genommen und mit letzter Kraft so gerade eben gemeistert. Für die Anstrengung werde ich dann mit diesem wunderbaren Ausblick belohnt. Man kann das Denkmal auch besteigen, aber der Ausblick vom Turm ist bei weitem nicht so schön wie der vom Sockel, da es dort oben nur sehr kleine Fenster mit richtig dicken Gittern hat, die einen guten Blick leider nicht zulassen. Also unten bleiben und die Sicht von dort geniessen.
Dort oben gibt es auch ein paar Wildgehege und so stand ich urplötzlich vor diesen Gesellen hier, die mich aber ehrlich gesagt nur eines sehr kurzen Blickes würdigten, um dann umgehend weiter ihrem "schweinischem Treiben" nachzugehen.
Da ich felsenfest der Überzeugung war den schwierigsten Teil schon hinter mir zu haben und ich wenig Lust hatte jetzt wieder runter nach Witten zu fahren, um von dort wieder hoch auf den "Rheinischen Esel" zu gelangen, bin ich einfach mal mitten durch den Wald Richtung Dortmund gekurbelt, was keine sonderlich schlaue Idee war. Denn jetzt kamen erst die wirklich steilen Rampen hoch nach Witten Ardey. Nachdem das geschafft war ging es aber auch tatsächlich nur noch bergab zum besagten "Esel", auf diesem bis Persebeck und von dort dann via Barop und der City ab nach Hause.
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