Mit der Velotour des SV Herbern, sowie der parallel laufenden CTF des RSC Werne, fanden gestern die beiden letzten Veranstaltungen des diesjährigen Bundesradsporttreffens statt und bildeten gemeinsam einen mehr als würdigen Rahmen für diesen letzten Tag. Da ich schlecht an zwei Veranstaltungen gleichzeitig teilnehmen kann, musste ich mich wohl oder übel für eine dieser Touren entscheiden und da sich Dieter aus Düsseldorf angemeldet hatte, fiel meine Wahl auf die RTF. Weil Dieter diesmal mit der Bahn anreiste und wir gemeinsam die Strecke von Dortmund nach Werne via Rad absovieren wollten, sass ich schon gegen 6:45 Uhr auf dem Sattel und kurbelte dem gegen 7:15 Uhr einfahrenden NRW-Express entgegen. Der war ausnahmsweise mal auf die Sekunde pünktlich und so radelten wir bei noch sehr angenehmen Temperaturen und moderatem Tempo dem knapp 25km entfernt liegenden Werne entgegen, welches wir 30 Minuten vor Startfreigabe erreichten. Das erste was mir bei unserer Ankunft auffiel, waren die mehr als spärlich gesäten Mountainbiker, was wohl daran lag, das in Duisburg das 24 Stunden-Rennen stattfand und viele MTBler, auch wenn sie dort zwar nicht am Start waren, so wohl doch zum Zuschauen hingefahren sind. Da sich Dieter noch einschreiben musste, was mir dank der Scan & Bike Karte ja erspart blieb, besorgte ich uns derweil schonmal den nötigen Kaffee, ohne den bei mir bekanntlich gar nichts geht. Der Ruhrpott ist und bleibt auch Jahre nach Hugos Tod "Rickert-Zone", weswegen ich mit meinem hier in der Region absolut kein Exot bin, wie diese zwei schönen Exemplare eindrucksvoll belegen.
Nach ausreichend Kaffee, sowie einem wirklich sehr leckeren Obst/Müsliquark, vielen Hallos und einigen Smalltalks, ging es dann auf die Strecke und schon nach wenigen hundert Metern kam bei uns Urlaubsstimmung auf, da die Temperaturen immer noch mehr als moderat waren und sich der Samstagsverkehr ebenfalls absolut in Grenzen hielt. Über Nordkirchen und Seppenrade, wo mit der Steigung bei Tetekum auch schon das "Dach" der Tour erreicht wurde, ging es über fast völlig autofreie Strassen und Wirtschaftswege zur K1 nach Leversum. Gleiche Prozedur wie an jeder Kontrolle: Futtern, trinken, Stempel holen/Karte scannen lassen und die Pulle füllen. Smalltalk hier, Smalltalk da, weiter im Programm.
Hinter mir ein gut aufgelegter Dieter und so wie die Straße auf der wir dort gerade unterwegs waren, sind fast sämtliche der gestrigen Tour. Aufmerksam fahren sollte man dort dennoch stets, da dort natürlich landschaftlicher Verkehr stattfindet und somit immer mal mit einer verdreckten Fahrbahn, oder halt Traktoren, Mähern, etc. zu rechnen ist. Auch wenn gestern einige Protagonisten anderer Meinung waren, ein Mähdrescher hat immer und grundsätzlich Vorfahrt!
Auch ich hatte meinen Spaß ...
Mittlerweile schien die Sonne erbarmungslos auf uns nieder und man war froh das einen zumindest der Fahrtwind ein wenig Kühlung verschaffte, denn sobald man auch nur kurz mal anhielt, war die Hitze unerträglich. So war es auch wenig verwunderlich das sich das Durchschnittstempo der meisten Beteiligten auf eher mittlerem Niveau bewegte und auch an der K2, auf dem Biohof Gut Wewel bei Senden, eben nicht die dargereichten Brote, sondern Melone und Apfelstücke das Herz der Fahrer erfreuten.
Wie während der gesamten Woche, war das Rickert Eingang das Rad meiner Wahl.
Zwischen K2 und K3 ging es mit ordentlich Wind im Rücken um einiges zügiger voran als die Abschnitte zuvor und im Schatten beim Alpakagehege haben wir eine kurze Pause eingelegt.
K3 bei Westrup, wo die verschiedenen Strecken zusammen kamen und man sämtlichen Fahrern das bisher geleistete aus den Gesichtern ablesen konnte. Frisch war hier in der Tat niemand mehr!
Wie mich Tags zuvor, hat es diesmal Dieter kurz vorm Ziel erwischt, aber richtig! Da ging gar nichts mehr und ein Anhalten war oberstes Gebot. Alles andere wäre mehr als fahrlässig gewesen. Also Pause einlegen, zu sich kommen und durchatmen war angesagt. Zum Glück ging es von Capelle quasi nur noch bergab nach Werne und als sich zu Dieter dann eine weibliche Begleitung gesellte, konnte ich dann ohne schlechtes Gewissen zum "Endspurt" ansetzen. Ankunft Ziel, Rad abgestellt und sofort zwei alkoholfreie Weizen besorgt, damit der gute Dieter direkt bei seiner Ankunft "ordentlich" versorgt werden konnte :-)
Ein letztes mal versammelten sich also die vielen Teilnehmer aus allen Teilen der Republik zum gemeinsamen Meinungsaustausch auf dem Werner Kirchplatz und liessen die Woche bei Speis und Trank Revue passieren.
Ganz zum Schluss lernte ich zu meiner großen Freude dann auch Ina und Eduard, die ich bis dato nur "virtuell" kannte, im richtigen Leben kennen. Was für ein schöner Abschluss einer unvergesslichen Woche!
Danach sind Dieter, dem es dann auch wieder gut ging, und ich auf den Rädern wieder retour nach Dortmund gefahren und so auf ordentliche 155km gekommen.
Soderle lieber RSC Werne:
Danke für diese Woche!
Dank natürlich auch an die anderen teilnehmenden Vereine für die vielen schönen Kilometer, und Impressionen die mir eure Strecken beschert haben.
Der größte Dank geht aber an all die vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die ein solches Event unmöglich wäre. Ihr seid die wahren Helden!!!
Dank auch an den 80+ Sportkameraden der Bundes Ehren Gilde der mir das Zitat der Woche beschert hat.
Auf seine Frage nach meinem Rad, welches ich ihm mit: "Das ist ein Rickert." beantwortete, antwortete er mir: "Aha, aber ich kenn mich mit dem modernen Kram nicht so aus." :-)
In diesem Sinne, allen Teilnehmern weiterhin ein gesundes Jahr und denjenigen die sich während der Woche verletzt haben sollten, eine schnellstmögliche Genesung!
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