RTF in Iserlohn? Da war doch was!
Genau, Singlespeed daheim lassen, abends vorher in den Keller und das Enik-Schalter für die Tour vorbereiten, denn mit dem SiSps fahre ich DIE Tour nicht. Beim allerersten Blick aus dem morgendlichen Fenster entdecke ich am Himmel einen traumhaften Regenbogen, also kann der Tag ja nur ein guter werden. Anders wie ansonsten üblich, lasse ich mich diesmal von meiner besseren Hälfte via Auto zum Startort bringen, da Dieter und meiner einer schon gegen 8:00 Uhr auf die Strecke wollen, um der bevorstehenden Hitze zumindest ein wenig aus dem Weg zu gehen, pardon - zu fahren. Auf der Hinfahrt ist es kontinuierlich am nieseln und ich bin mir noch nicht ganz sicher ob ich das jetzt gut, oder weniger gut finden soll. Bei meiner Ankunft im Start/Zielbereich ist nicht wirkllich viel los, was aber wohl auch der Wetterprognose, so wie den aktuellen Ferien geschuldet sein dürfte.
Früh übt sich und mit dem Material, dürfte einer späteren Karriere wohl nichts mehr im Wege stehen :-)
Nach dem formellen Kram und während meiner zweiten Tasse Kaffee kommt dann auch schon Dieter ums Eck geradelt und so sind wir zwar nicht um 8:00 Uhr, aber immerhin gegen 8:30 Uhr auf der Strecke. Es nieselt immer noch leicht, aber das sehen wir beide als großen Vorteil an, da es so zumindest ein wenig Abkühlung gibt. Allerdings muss ich Dieter am Anfang ein wenig bremsen und ihm klarmachen das die Topo der Strecke einen behutsameren Start, zumindest was unseren Leistungsstand betrifft, zwingend vorsieht.
An der K1 versuche ich mir krampfhaft etwas von den leckeren Kuchen und Broten reinzuzwängen, was mir, wie anderen ebenso, aufgrund der schwülen Hitze aber nicht so recht gelingen will und so stopfe ich mich mit Apfel und Melonenstücken voll, um überhaupt etwas in den Magen zu bekommen, denn der knurrt schon gewaltig vor sich hin. Am Ende schaffe ich es dann zumindest zwei Stücke Rosinenstuten zu futtern, was dann für die nächsten 39km vorhalten muss.
Die besagten 39km haben es dann auch in sich, wobei Dieter nicht nur mit den vielen Steigungen, sondern auch mit seiner Kette zu kämpfen hat, welche sporadisch immer wieder ihren Dienst versagt, indem sie entweder durchrutscht, oder von den vorderen Blättern fällt.
Dieter auf dem Gipfel, kurz vor scheintot, aber dafür immerhin mit Ausblick ins schöne Sauerland.
Wie schon erwähnt, ich diesmal nicht auf dem Rickert-Eingang, sondern mit dem Enik-Schalter.
Irgendwie wollen die Steigungen kein Ende nehmen und mittlerweile sind wir an dem Punkt angelangt, an dem selbst die kleinen Gegensteigungen nach Abfahrten anfangen weh zu tun und so sind wir auch heilfroh als wir uns an der K2 die komplett leergefahren Körner wiederbefüllen können. Hier springe ich dann auch über meinen Schatten und zwänge mir trotz der nun über 30°C , sämtliche zur Verfügung gestellten Kulinarien in mich rein.
Ab nun brutzelt die Sonne erbarmungslos auf uns nieder und irgendwie schaffen wir zwei es dann auch noch die letzte Kontrolle zu verfehlen. Nach einer kleinen Irrfahrt durch Fröndenberg sind wir aber schnell wieder auf Kurs und erreciehn dann auch bald das Ziel, wo mir selten ein alkoholfreies Wezen so geschmeckt hat wie gestern und ich gern noch mehr davon in mich gekippt hätte, das aber habe sein lassen weil ich ja noch gute 30km Heimweg auf dem Rad vor mir hatte und ein "Gluckerbauch" da nicht so von Vorteil ist.
Viele waren's nicht, aber die haben was geboten bekommen!
Heimweg bedeutete für mich:
32km bei "volle Kanne Sonne", nochmal Steigungen durch Geisecke und Opherdicke und ab Flughafen-Dortmund nur noch Vollgas nach Hause, da ich ab da oben dann auch überhaupt keine Lust mehr hatte.
Fazit:
Super Strecke
Ausschilderung Top, auch wenn Dieter und ich anscheinend einen Pfeil übersehen haben.
Klasse, den Temperaturen angepasste, Verpflegung!
Für mich insgesamt:
144,7km, 1360hm bei 35°C
Wer die Strecke nachfahren will:
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Dieter (Montag, 21 Juli 2014 12:41)
Hallo Langer, super Hammer geschrieben.
Trifft den Tag echt genau.
Jedoch scheintod??? Mach mal das Foto groß, ich lache!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
An Dich nen riesen RESPECKT. Mit der Übersetzung und Kondition statt Carbon.... Du bist echt nen Riese auf dem Rad. (Ich meinte nicht Deine Größe. GRINS)
VG auch an Deine Liebste und gib den Dogis nen Leckerchen von mir. (Je 500 gr. Rindersteak)
Dieter
ph0t0ne (Montag, 21 Juli 2014 13:12)
Das ist kein Lachen, sondern 'ne schmerzverzerrte Grimasse! :-))
Ne Quatsch, ich glaube gestern waren die meisten kurz vor scheintot, zumindest habe ich selten so viele fertige Gestalten nach einer RTF gesehen. Selbst nach dem Herne-Marathon sieht man das so nicht ;-)