Der Kopf ist nicht zum bremsen da!

 

Der heutige Tag hätte zu einem der traurigsten in meinem MTB-Leben werden können,

was er zum Glück nicht geworden ist.

Aber fangen wir der Reihe nach an.

 

9:15 Uhr, ich mache mich gerade auf den Weg zum verabredeten Treffpunkt an Schacht V,

da ich mal wieder mit Mario zur und durch die Haard fahren will, als mein Handy klingelt.

Mario erzählt mir das er einen Speichenbruch am Hinterrad hat und erstmal wieder heim muss

um das Bike seiner Freundin zu holen.

Alles klar, wir machen aus das ich ihm entgegen komme.

In Dortmund-Asseln treffen wir uns dann auch und fahren also in die Haard.

 

Ist die Hinfahrt noch recht kühl, wird es einem auf den ersten paar Trails innerhalb der Haard

schon recht bald sehr warm.

Zügig geht es voran und bis zu unserem obligatorischen Pausenplatz genießen wir den Flow.

 

Richtig gesehen!

Das SiSp hat Dank Wil endlich einen anderen, nicht mehr ganz so steilen Senioren-Vorbau,

der dazu auch noch ein ganzes Stück länger ist - was mir sehr entgegen kommt.

(... und damit ein kleines Paradoxon darstellt :p)

Nach der Pause ging es dann weiter über enge Trails, vorbei an bizarren Gebilden

und ein mittlerweile wieder überall hochwuchernder Farn,

welcher der Haard ja Jahr für Jahr diesen unglaublichen "Märchenwaldcharme" verleiht.

 

Mario mit dem Univega seiner Freundin ...

 

und ich auf meinem Raleigh Titanium SiSp.

 

Dann stand noch die Herausforderung Rennberg via SingleSpeed auf dem Programm.

Bis auf die letzten paar extrem steilen Meter hat das mit ordentlich Geschnaufe geklappt.

Von dort oben dann der gewohnt schöne Blick über die Baumwipfel ...

 

... ins dahinter liegende Münsterland.

 

Ach Ja - Der Kopf ist nicht zum bremsen da!

 

Von hier oben geht dann eigentlich ein genialer Downhill hinunter,

aber direkt nach dem Einbiegen auf ebendiesen gab es hinter mir einen Knall,

den ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

Ursache dieses Knalls war nicht der Aufschlag eines Bikes auf dem Boden der Haard,

sondern der ungebremste Aufprall von Marios Kopf auf dem Trail und dem berstendem Helm.

 

So schnell bin ich glaube ich noch nie von einem meiner Bikes gesprungen!

Also runter vom Rad und zurückgesprintet um zu helfen.

Mario war aber sofort ansprechbar und auch in der Lage meine Fragen zu beantworten.

Seine Brille lag völlig zerstört auf dem Boden und sein Helm ist nun keiner mehr.

Meine Fresse - hat er Schwein gehabt.

Dann habe ich erst einmal zugesehen das die Schürfwunden ausgewaschen wurden

und ihn mit Pflaster versorgt.

 

Mit extrem wackeligen Beinen beiderseits ging es ab da dann nur noch gemütlich nach Hause

und das einzige Thema war natürlich was für ein immenses Glück er hatte.

 

Uns muss wirklich niemand mehr mit so Sprüchen wie:" 'n Helm? Wozu das denn?"

kommen!!!

 

Trotz dieses Horrerlebnisses war es ein super Tag, welcher dann gemütlich mit einem alkfreiem Weizen "begossen" wurde und an dessem Ende 120km zu Buche standen.

 

Fazit:

Schaltungen sind in der Tat irgendwie total überbewertet :p

 

 

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Kommentare: 8
  • #1

    BikeArea Tirol (Samstag, 02 Juni 2012 23:34)

    Au weia! Ja, immer den Helm auf, nutzt nix, ist echt das Beste, was man sich (und anderen) an Gefallen tun kann.

    Schön, daß das so glimpflich ausgegangen ist. :)

  • #2

    ph0t0ne (Sonntag, 03 Juni 2012 00:14)

    Ich fahre auch nicht mit Leuten die meinen auf so einen verzichten zu können.
    Da bin ich absolut rigoros!
    Soll sich meinetwegen jeder seinen Kopf abfahren wo er will,
    aber nicht in meinem beisein ;-)

  • #3

    wil (Sonntag, 03 Juni 2012 11:49)

    AuWeia, aber, Schwein gehabt und gut.

    Der Kommentar zum Vorbau sei mir trotzdem erlaubt, ja, sieht sehr schön aus, und Roberta ahnt wohl noch nichts von ihrem Glück...

  • #4

    ph0t0ne (Sonntag, 03 Juni 2012 12:09)


    Ich glaube "Roberta" arbeitet da gar nicht mehr.
    Zumindest habe ich ihn/sie :p dort schon ewig nicht mehr gesehen.

    Nochmals Danke für den Vorbau und den traumhaft schönen Araya-LRS

  • #5

    Sven (Sonntag, 03 Juni 2012 21:49)

    wo kann man sich auf meinem hausberg denn derart maulen? ich gehe mal davon aus das du den dh auf der nordseite meinst und ihr vom turm aus gekommen seid und da ist doch alles problemlos fahrbar. eigentlich ist da der gesamte abschnitt keine echte herausforderung.

  • #6

    ph0t0ne (Sonntag, 03 Juni 2012 22:40)


    Jepp die Nordseite runter.
    Genau nach der Linkskurve ist er mit dem VR in der Spurrinne stecken geblieben.
    Stimmt schon, eigentlich kann man da nebeneinander herfahren,
    (einer innen links, der andere via rechtem Anlieger)
    aber irgendwie hat er es geschafft genau das 20cm breite Stück zu erwischen
    welches man besser nicht versuchen sollte zu durchfahren.
    (oder halt aber mit genügend Schwung um durchzurutschen ...)

  • #7

    Mario (Montag, 04 Juni 2012 08:59)

    Man Muß nur MTB-Beginner sein mit Wenig Fahrerfahrung und wenn man seinen erfahrenen Vorausfahrer schon aus der Sichtweite verloren hat und sich am Boden an den falschen Profilabdrücken orientiert und abseits der beiden seitlichen Ideallinien fährt, dann ist mir eben so etwas leider passiert. Zum Glück kann ich dort beim nächsten mal besser fahren. :-)

  • #8

    ph0t0ne (Montag, 04 Juni 2012 10:30)


    Ausschlaggebend für den Sturz war primar nichtmals die "falsche" Spur an sich,
    sondern die für ebendiese viel zu geringe Geschwindigkeit.

    Das Problem hast du ja auch ab und an wenn wir die Reitwege queren.

    Wenn es ein wenig trockener geworden ist, werde ich gleich wieder in die Haard fahren ;-)