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Die letzten 10 Tage bin ich zeitlich und wetterbedingt so gut wie gar nicht zum Radfahren gekommen. Lediglich für extrem kurze und nicht wirklich erwähnenswerte Runden auf den hiesigen Halden hat es gereicht. Dafür stand dann gestern endlich mal wieder eine Tour mit Kai auf dem Programm, mit dem ich die für dieses Jahr erste gemeinsame MTB-Runde unter die grobstolligen Pneus in Angriff nahm. Da sich für diesen Anlass nichts besser eignet als die Haard, sind wir genau in und durch diese gefahren. Wenn man mit den Rädern dorthin anreist, gibt es so gut wie immer das gleiche Problem, den Wind. Entweder man wird bis in die Haard geschoben, kurbelt dann die Trails innerhalb der Haard ab und muss danach die gut 25km gegen den Wind heim fahren, oder man fährt wie gestern komplett gegen den Wind bis dorthin und muss bei Ankunft erstmal  kurz verschnaufen, da man ansonsten keine einzige Steigung mehr schaffen würde. Dafür wird man dann aber auch nach Hause geschoben. Ich persönlich bevorzuge die letztere Variante, da es für mich nichts schlimmeres gibt als mit ausgepowerten Beinen schnurstracks geradeaus am Kanal entlang gegen den Wind fahren zu müssen!

Gesagt, getan und so sind wir dann gegen den heftig wehenden Wind zuerst nach Datteln, wo wir uns  beim Bäcker mit Proviant versorgt haben und von dort in die Haard gefahren, wo wir bei Ankunft auch unsere erste Pause absolvierten. Anders als sonst üblich sind wir diesmal quasi spiegelverkehrt gefahren, soll heißen, es ging nicht zuerst Richtung Stimberg, sondern um "warm zu werden" erst einmal flach durch die Südhaard Richtung Dachs und Rennberg. Die erste Steigung hoch zum Dachsberg hatte es dann aber auch gleich in sich, denn was im Sommer bei trockenen Verhältnissen schon extrem schwer ist, entpuppt auf nass-glitschigem Herbstlaub natürlich als echte Herausforderung und so mussten wir in der ganz steilen Passage aufgrund mangelnder Traktion dummerweise auch kurz absteigen. Die Alternative wäre halt Umfallen gewesen!  Nach ein paar Metern Schieben, konnte dann aber wieder problemlos gefahren werden.


Vom Dachsberg führt die Strecke dann so gut wie ausschliesslich über verwurzelte und demnach im Herbst extrem rutschige Singletrails hinauf Richtung Rennberg, mit seinem einzigartigen Panoramablick ins Münsterland.


Da die Bäume auf der Rennbergabfahrt mittlerweile geräumt wurden ist diese wieder befahrbar und so ging es erst einmal runter Richtung Flaesheim.

 

Am Ende der Abfahrt sind wir diesmal allerdings nicht rechts, sondern links abgebogen, um nach ein paar hundert Metern, wieder links, hinauf in die Haard hinein zu fahren. Direkt nach dem elend langem Uphill, geht es zuerst rechts ein Stück Richtung Norden und dann biegt man auf diesen schier unendlichen Singletrail ein, der einen bis fast auf die gegenüber liegende Seite der Haard bringt. Viele Trails und Uphills weiter gelangten wir dann zu der Weggabelung St. Johannes Kreuz, wo der RVR vor geraumer Zeit nachstehenden Kubus aufgestellt hat. 

Wieso, weshalb, warum? kann man unter nachstehendem Link erfahren:  RVR-Kubus


Irgendwie haben wir es geschafft den Trail Richtung Stimberg zu verpassen, sodass wir nach einer ordentlichen, mehrere kilometerlangen "Ehrenrunde", wieder vorm Kubus standen. Egal, also auf ein Neues und diesmal dann auf der sicheren "Waldautobahn" Richtung Stimberg und damit unserem letzten Uphill des Tages. 


Ab dort geht es nur noch bergab!


 

In Datteln dann noch zu unserem obligatorischen "After-Haard-Kaffee" in unserem Lieblingskiosk und danach mit sattem Wind im Rücken nach Hause, wo am Ende des Tages gute 94,65km und eine Menge Höhenmeter zu Buche standen.

Selten hat mich eine Haardtour so an die Grenzen gebracht wie die gestrige und wenn ich mir das Wetter vorm Fenster so anschaue, bin ich mehr als  heilfroh, das wir gestern und nicht heute gefahren sind!

 

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Kommentare: 7
  • #1

    Daniel Schulte (Sonntag, 15 November 2015 13:21)

    Sind diese Calinero Helme von Kai der neueste Hit?

    Bald stellt der RVR in der Haard auch Rettungskoordinaten auf. Wenn man mal einen Unfall haben sollte, kann man den Krankenwagen dort hinlotsen. Bin mal gespannt

  • #2

    ph0t0ne (Sonntag, 15 November 2015 14:17)

    Nö, der ist noch original!

  • #3

    Patrick (Dienstag, 17 November 2015 11:15)

    Hey, Ihr hattet aber zu 100% Spaß ;))
    Zumindest spiegelt dies Kai´s Gesicht!
    Du wurdest an Deine Grenzen gebracht? Echt jetzt?
    Normalerweise biste doch FIT wie die bekannte Bergziege :))

  • #4

    ph0t0ne (Dienstag, 17 November 2015 12:06)


    Naja,
    wir sind beide während der Rückfahrt auf'm Zahnfleisch gekrochen. Fahr mal gute 45km mehr oder weniger gripfrei auf nassen Laub bergauf, bergab. ;-)

  • #5

    Patrick (Dienstag, 17 November 2015 12:12)

    Hör bloß mit Grippe auf. :((
    Mein Doc hatte mich 3 Wochen aus dem Verkehr gezogen, weil ich eine verschleppt habe und die sich noch auf die Blutwerte negativ ausgewirkt hat :((

    Jetzt werde ich langsam wieder :))

  • #6

    ph0t0ne (Dienstag, 17 November 2015 14:20)


    "Grip" im Sinne von Traktion und nicht "Grippe"!!! :-)

  • #7

    Patrick (Mittwoch, 18 November 2015 05:55)

    Oh Ähm Sorry ;))
    Sogar der Verstand setzt bei mir aus ;))

    Echt so heftig in der Haard? : o

    Na dann kann ich es erst recht verstehen, dass Ihr ausgelaugt wart